Super League Das Team macht die Mannschaft, nicht nur die Spieler

plh, sda

23.7.2022 - 04:00

Sayfallah Ltaief (Mitte), letzte Saison noch Winterthurer, jubelt jetzt im rotblauen Tenü des FCB
Sayfallah Ltaief (Mitte), letzte Saison noch Winterthurer, jubelt jetzt im rotblauen Tenü des FCB
Keystone

Basel und die Young Boys, aber auch der FC Zürich können auf Kader zurückgreifen, die den Kadern der übrigen Super-League-Klubs nach allgemeiner Einschätzung überlegen sind.

Keystone-SDA, plh, sda

Dennoch gibt es in der Meisterschaft kaum ein Spiel mit einem unfehlbaren Tipp auf den Ausgang.

Winterthurs Kader gehören verschiedene Spieler an, die sich in der Super League nicht oder zuletzt nicht mehr durchsetzen konnten. Das Eigengewächs Tobias Schättin wurde für 2020/21 zum FC Zürich transferiert, bei dem er es auf nur sechs (Teil-)Einsätze brachte. Roy Gelmi wurde vom FC Thun vor der Abstiegssaison 2019/20 an Venlo in die Niederlande ausgeliehen. Der Offensivspieler Francisco Rodriguez, jüngerer Bruder des zigfach erfolgreicheren Ricardo Rodriguez, machte nach seinem Beginn beim FCZ keinen Aufstieg. In Wolfsburg kam er nicht zum Zug, worauf ihn die Karriere von Luzern und Lugano nach Schaffhausen in die Challenge League führte. Dort stach er nicht heraus.

Winterthurer für Basel?

Man könnte die Mannschaft von Trainer Bruno Berner Posten für Posten untersuchen, ohne einen Spieler zu finden, der es ganz sicher ins Kader des FC Basel brächte. Den starken Youngster Sayfallah Ltaief nahm Trainer Alex Frei quasi von der Schützenwiese in den St.-Jakob-Park mit. Aber Ltaief war, erst recht angesichts seines geringen Alters von 22 Jahren, ein überragender Spieler in «Wintis» Aufstiegsmannschaft.

Der FC Basel liess Jordi Quintilla letzten Winter nach nur einer halben Saison nach St. Gallen zurückkehren, wo man sich sehr freute. Pajtim Kasami wurde in die Basler Planung für die neue Saison nicht mehr einbezogen. Beide, Quintilla und Kasami, wären beim heutigen FCW die Stars. Durch diese Behauptung würde sich wohl keiner der aktuellen Spieler des Aufsteigers beleidigt fühlen.

So ist es denn immer wieder erfreulich festzustellen, dass die Namen noch keine Mannschaft machen. Denn sonst hätte Winterthur gegen Basel am letzten Samstag wohl nichts ausrichten, und erst recht nicht in die Nähe des Sieges kommen können. Aber zuletzt hiess es 1:1.

Die Super-League-Spiele vom Samstag im Überblick:

Zürich – Luzern (Duelle der letzten Saison: 3:1, 4:0, 2:0, 2:3). – Samstag, 18.00 Uhr. – SR Piccolo. – Absenzen: Keine Absenz bei Zürich; Loretz (verletzt). – Fraglich: Omeragic; –. – Statistik: In den ersten drei Duellen mit Luzern in der vergangenen Saison hielten sich die Zürcher schadlos. Mit den neun Punkten legten sie einen schönen Stock an, der dazu beitrug, dass sie vor dem vierten und letzten Duell mit den Innerschweizern längst als Meister feststanden. Prompt verloren sie in der 36. Runde im Letzigrund 2:3. Mittlerweile hat der Meister, das Ende der letzten Saison hinzugerechnet, drei Super-League-Spiele in Folge verloren. Für den FC Luzern, der den Vertrag mit Trainer Mario Frick jüngst um eine Saison bis Sommer 2024 verlängert hat, ist es am Sonntag der Saisonauftakt. Das Heimspiel gegen die Grasshoppers wird am 10. August nachgeholt.


St. Gallen – Winterthur. – Samstag, 20.30 Uhr. – SR Wolfensberger. – Absenzen: Kempter, Kräuchi, Guidotti und Münst (alle verletzt); Costinha und Hammer (beide verletzt). – Fraglich: –; Kamberi. – Statistik: St. Gallen gegen Winterthur und umgekehrt war bis Mitte Achtzigerjahre ein populäres Nachbarduell des Schweizer Fussbballs. Ab jetzt kann ihm wieder Leben eingehaucht werden. Und fürs Erste liegt der Aufsteiger einen Punkt vor dem Arrivierten. Für beide hätte es zum Auftakt besser herauskommen können. Winterthur war beim 1:1 daheim gegen Basel nahe am Sieg, St. Gallen bei der 0:1-Niederlage in Genf gegen Servette nahe am Unentschieden.