Alex Frei unter Druck Der FC Basel hat den Selbstzerstörungs-Modus aktiviert

Von Patrick Lämmle

30.1.2023

FCB-Trainer Alex Frei muss seiner Mannschaft neues Leben einhauchen.
FCB-Trainer Alex Frei muss seiner Mannschaft neues Leben einhauchen.
Keystone

Der FC Basel hinkt den eigenen Erwartungen hinterher und immer mehr macht sich Frust breit. Nicht nur bei Granit Xhaka, der sich aus der Ferne meldet, sondern auch bei den Direktbeteiligten.

Von Patrick Lämmle

Die nackten Zahlen sind vernichtend. Nach 18 Runden hat der FCB 22 Punkte auf dem Konto. Seit der Einführung der Super League (Saison 2003/04) hatte Basel zu diesem Zeitpunkt der Saison nie weniger als 30 Zähler geholt.

Damit droht der FCB das von David Degen in der aufgrund der WM verfrühten Winterpause ausgerufene Ziel, Platz zwei in der Super League, immer mehr aus den Augen zu verlieren. Nach dem 1:1 gegen St.Gallen zum Auftakt, setzt es gegen Luzern eine bittere 2:3-Heimpleite ab. Damit rutscht der FCB in der Tabelle auf Platz 6 ab. Direkt hinter Basel sind mit je 21 Punkten GC und Sion klassiert, die nächsten Gegner des FCB.

Wegweisende Woche für den FCB

Aber bereits am Mittwoch steht ein wegweisendes Spiel auf dem Programm, der FCB gastiert im Cup-Achtelfinale bei GC. Ein Aus im Cup wäre ein weiterer Tiefschlag. Und wenn man hört, wie sich Führungsspieler wie Fabian Frei oder etwa Marwin Hitz äussern, dann müssen alle Alarmglocken schrillen. Eine verschworene Einheit ist da nicht am Werke, es scheint Risse innerhalb der Mannschaft zu geben.

«Purer Frust – zum gefühlt 100. Mal in dieser Saison», bilanziert Fabian Frei nach dem Spiel gegen Luzern. Was alles schiefgelaufen ist, das mag er gar nicht mehr aufzählen. Einen richtig dicken Hals hat er auch, weil nach der Pleite die halbe Mannschaft einfach Richtung Kabine zottelt, ohne sich bei den Fans zu bedanken. So etwas gehe überhaupt nicht und sei eine Frage der Erziehung.

Auch Marwin Hitz lässt nach dem Luzern-Spiel in der Mixed Zone Dampf ab. «Wir schaffen es nie, Druckphasen zu durchbrechen. Das ist eine Katastrophe. Von Rang zwei zu sprechen, ist mutig, wenn die Leistung gar nicht stimmt. Die Realität ist brutal. Wir machen regelmässig Dinge, die im Erwachsenenfussball nichts verloren haben.» Es sind Rundumschläge, die deutlich machen, wie sehr der FCB kränkelt.

Brutal könnte es deshalb auch für den Trainer werden. Es ist wohl nicht übertrieben zu behaupten, dass Alex Frei in der jetzigen Situation nur noch Siege helfen. Doch aktuell ist das alles andere als ein Selbstläufer, viel mehr scheint der FCB den Selbstzerstörungs-Modus aktiviert zu haben.

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