Trotz Ablehung der Liga und der Fans wollen die Behörden das Kaskadenmodell einführen. Vor dem Klassiker zwischen Basel und Zürich haben Fans mit Radiergummis dagegen protestiert und den Start des Spiels verzögert.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Die Behörden haben vor wenigen Wochen die Einführung des Kaskadenmodells entgegen der Meinung von Liga und Fans beschlossen.
- Beim Klassiker zwischen Basel und Zürich haben die Fans mit tausenden von Radiergummis dagegen protestiert.
- Das Modell ist aus ihrer Sicht weder zielführend noch realitätsnah.
Vor rund zwei Wochen haben die Kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren bekannt gegeben, künftig das Kaskadenmodell gegen Fangewalt anzuwenden. Dies trotz klarer Ablehnung der Swiss Football League (SFL) und ihren Klubs.
Das Modell sieht vor, die Vereine für das Verhalten von chaotischen Fans mehr in die Verantwortung zu ziehen. Die Strafen reichen von strengeren Kontrollen über Schliessung der Fankurven bis hin zu Geisterspielen und sogar Lizenzentzug. Für die Betroffenen sei dieses Vorgehen aber nicht zielführend, um das Gewaltproblem zu lösen. Das finden auch die Fans.
«Gebt Gummi, noch könnt ihr eure Pläne wieder ausradieren.»
Um dieser Sichtweise noch mehr Ausdruck zu verleihen, haben Anhänger vor dem Klassiker zwischen Basel und Zürich erst mit viel Rauch und dann mit tausenden von Gummis gegen die Einführung des Kaskadenmodells protestiert. Die Räumung des Rasens sorgte auch noch für kurze Verzögerungen. Die Botschaft hinter den Radiergummis ist eine klare, die Fans wehren sich gegen eine von «Bürogummis» ausgearbeitete Regel.
«In der Diskussion um den Umgang mit der Fankultur braucht es Augenmass und Pragmatismus, keine theoretischen Modelle mit der realitätsfremden Vision einer totalen Nullrisikogesellschaft», so die Fans in ihrem Protestschreiben vor dem Spiel. Am Ende folgt die klare Aufforderung: «Gebt Gummi, noch könnt ihr eure Pläne wieder ausradieren.»