Das Warten auf den ersten Auswärtssieg gegen YB seit Mai 2016 geht für die Basler weiter. FCB-Coach Alex Frei ist nach der 1:3-Pleite bedient. Hier sind die Stimmen zum Spiel.
In der ersten Halbzeit ist YB die klar bessere Mannschaft und geht mit einer verdienten 2:0-Führung in die Kabine. Nach dem Pausentee zeigt sich ein ganz anderes Bild. Die Basler sind über weite Strecken die bessere Mannschaft, lassen aber zu viele Chancen liegen und gehen deshalb einmal mehr als Verlierer vom Platz. YB dagegen bleibt in dieser Saison im Wankdorf ungeschlagen (5 Siege, 2 Unentschieden) und ist damit das beste Heimteam der Liga.
FCB-Coach Alex Frei ist nach dem Spiel sichtlich bedient. Mit der Leistung seiner Mannschaft ist er aber durchaus zufrieden: «Ich habe eine zweite Halbzeit gesehen, in der der FCB YB an die Wand gespielt hat.» Dafür hadert er umso mehr mit dem Schiedsrichtergespann. «Wir müssen einen zweiten Penalty bekommen, aber ich halte mich zurück, weil ich habe Respekt.»
«Ich habe nicht viele Mannschaften gesehen, die YB so auseinandergenommen haben wie wir»
Auf die Frage, warum Basel nicht schon in der ersten Halbzeit so aufgetreten ist, wie in der zweiten, reagiert Frei dünnhäutig und kritisiert erneut die Unparteiischen. «Weil es nicht möglich ist gegen YB. Das 1:0 ist ein Fehlentscheid», meint Frei, weil es seiner Meinung nach gar keinen Freistoss hätte geben dürfen. Wenn man dann 0:2 zurückliege, dann sei es schwierig in Bern.
«Aber was die Jungs in der zweiten Halbzeit gemacht haben, boah, da ziehe ich den Hut», so der FCB-Coach. Selbstverständlich würden sie auf der zweiten Halbzeit aufbauen, weil man gesehen habe, was eigentlich in der Mannschaft stecke. «Ich habe nicht viele Mannschaften gesehen, die YB so auseinandergenommen haben wie wir», bilanziert Frei nach der 1:3-Niederlage im Wankdorf. Kaufen können sich die Basler davon freilich nichts.
YB und Basel im Statistik-Check
- Basel gewann nur eines seiner letzten 10 Auswärtsspiele in der Super League (6U/3N), eines von sechs in dieser Saison (2U/3N).
- 17 Punkte nach 13 Spielen einer Super-League-Saison sind weiter Negativrekord für den FCB – und 9 weniger als zu diesem Zeitpunkt der letzten Saison.
- YB erreicht die Marke von 30 Punkten nach 14 Ligaspielen, so früh wie zuvor nur 2009/10, 2018/19 und 2019/20.
- YB ist nun seit 11 Pflichtspielen gegen Basel ungeschlagen (6S/5U), zu Hause sind die Berner seit 15 Spielen gegen den FCB unbesiegt (12S/3U).
- YB bleibt zu Hause in der Liga ungeschlagen, YB gewann 5 seiner 7 Heimspiele in dieser CSSL-Saison (2U) und ist damit wieder das beste Heimteam der Liga.
YB-Coach Raphael Wicky ist zufrieden
Raphael Wicky lobt seine Mannschaft für eine «sehr, sehr gute erste Halbzeit». Dass Basel nach der Pause deutlich besser in die Gänge kam, streitet der YB-Coach nicht ab. «Die ersten 30 Minuten in der zweiten Halbzeit war Basel von der ersten Sekunde an sehr, sehr dominant», auch weil sie alle Zweikämpfe gewonnen hätten. Dennoch zieht er ein positives Fazit: «Die Mannschaft hat heute gezeigt, dass sie spielerisch sehr gut ist, aber dass sie auch kämpfen und leiden kann.»