Luzern, GC oder Sion? Lugano-Legende Sabbatini hat noch lange nicht genug

Von Igor Sertori und Michael Wegmann

7.8.2024

Nach zwölf Jahren in Lugano muss sich Jonathan Sabbatini einen neuen Verein suchen.
Nach zwölf Jahren in Lugano muss sich Jonathan Sabbatini einen neuen Verein suchen.
Keystone

Obwohl der FC Lugano den Vertrag mit seinem Rekordspieler Jonathan Sabbatini nicht verlängert hat, denkt dieser nicht ans Aufhören. Mit blue Sport redet der 36-jährige Uruguayer über seine Zukunft, mögliche neue Klubs und den Titelkampf.

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Von Igor Sertori und Michael Wegmann

Jonathan Sabbatini, sehen wir Sie weiterhin auf den Schweizer Fussballplätzen?

Jonathan Sabbatini: Ja sicher! Das ist, was ich will. Es gibt Kontakte, ich hoffe, dass ich mich mit einem Verein finde. Aber ich habe es nicht eilig.

Es hiess, der FC Luzern, Sion, GC und Thun hätten Interesse an Ihnen. Was ist da dran?

Ich bin offen für alle Schweizer Klubs, wie gesagt. Aber ich habe keine Eile. Ich werde gemeinsam mit meinem Agenten prüfen, was für mich und meine Familie das Beste ist.

Ist das Ausland auch eine Option?

Auch Angebote aus dem Ausland schliesse ich nicht aus. Ich wäre bereit umzuziehen, aber unsere Kinder kommen natürlich aus Lugano. Hier ist ihre Heimat. Wir müssen die verschiedenen Optionen gemeinsam bewerten.

Sie sind 36. Ist Rücktritt ein Thema?

Nein. Ich habe auf dem Platz gezeigt, dass ich noch viel bieten kann. Lugano hat seine Entscheidung, nicht mehr mit mir zu verlängern, nicht auf Leistungswerte oder körperliche Leistungsfähigkeit gestützt, da sind andere Gründe. Andere in meinem Alter würden gerne in meiner körperlichen Verfassung sein. Ich möchte den Fussball so lange geniessen, wie es geht. Aber ich weiss natürlich, dass die Zeit, die mir zur Verfügung steht, immer weniger wird.

Sind Sie enttäuscht wie es beim FC Lugano zu Ende gegangen ist? Immerhin sind Sie mit 437 Partien Rekordspieler des Klubs?

Die Enttäuschung habe ich bereits verarbeitet. Ich bin mit mir und meinem ehemaligen Klub im Reinen. Ich darf auch sagen, dass ich vorbereitet gewesen bin. Ich habe gespürt, dass es passieren würde, auch wenn ich durchaus Hoffnung hatte, dass es anders kommt. Ich habe Lugano auch in den schwierigen Jahren unterstützt und akzeptiert und bei meinen Entscheidungen keinen Fehler gemacht. Also mache ich so weiter und folge meinem Weg.

Wie stark vermissen Sie die Lugano-Kabine und Ihre Kumpels?

Ich besuche sie noch immer ab und zu. Und ich feuere sie an. Ich leugne nicht, dass ich eines Tages gerne zu diesem Klub zurückkehren würde. Natürlich in einer anderen Funktion. Vielleicht, wer weiss, auch als Spieler. (Lacht). Man weiss nie, was im Leben passiert.

Drei Spiele, neun Punkte. Ist Lugano diese Saison reif für den Meistertitel?

Dieser tolle Saisonstart hat mich nicht überrascht. Ich weiss, dass Lugano eine tolle Mannschaft hat – auch deshalb wollte ich verlängern. Wichtige Spieler sind gekommen, während die jüngeren Spieler sich sicherer fühlen und Erfahrungen sammeln durften. Abgesehen von YB sehe ich für Lugano keinen Gegner um den Meistertitel. Obwohl YB noch immer Favorit ist.

Wie und wo halten Sie sich fit?

Ich halte mich allein fit. Der Athletiktrainer des FC Lugano hilft mir bei der Zusammenstellung meines Trainingsprogramms. Zudem habe ich Freunde bei Vedeggio-Calcio, die es mir erlauben, ihre Trainingsanlagen zu nutzen. Ich trainiere zudem auch mit dem Team.

Glauben Sie, Mattia Croci-Torti wird eines Tages einen europäischen Topklub trainieren?

Ich denke, es war das Beste für ihn, diese Saison in Lugano zu bleiben. Macht er so weiter, hat er das Zeug dafür.

Welches Erlebnis im Lugano-Dress bleibt für Sie unvergesslich?

Mein verschossener Penalty im letzten Cupfinal. Alles war angerichtet, alles war perfekt. Ich hatte die Chance, den Kreis zu schliessen, aber ich habe nicht getroffen. Aber dieses grosse Bedauern gibt mir nun zusätzlich Energie, um weiter zu machen und vielleicht in Zukunft einen nächsten entscheidenden Penalty schiessen zu können.


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