Mit 21 Jahren hat Becir Omeragic schon über 100 Pflichtspiele für den FCZ absolviert. Jetzt sieht der vierfache Nati-Spieler den Zeitpunkt für den Schritt ins Ausland offenbar gekommen. Eine Ablöse kassiert Zürich nicht.
Wer auf die Zahlen und Statistiken von Becir Omeragic blickt, vergisst schnell, dass der Innenverteidiger erst im Januar seinen 21. Geburtstag gefeiert hat. 96 Super-League-Spiele hat das Abwehrtalent schon gemacht. Und er hätte noch viel mehr auf dem Buckel, wäre er nicht immer von Verletzungen ausgebremst worden.
So erstaunt auch nicht, dass sich viele Klubs um die Dienste des gebürtigen Genfers bemühen. Klubs aus der Premier League, Bundesliga, Serie A oder auch der Ligue 1 sollen in Vergangenheit Interesse signalisiert haben. Nun scheint der Entscheid gefallen: Wie «Foot Mercato» und der «Blick» übereinstimmend berichten, hat sich Omeragic für einen Wechsel nach Frankreich zu Montpellier entschieden.
Keine Ablöse für den FCZ
Viele hatten lange damit gerechnet, dass Omeragic Ricardo Rodriguez (wechselte 2012 für rund 10 Millionen Euro nach Wolfsburg) eines Tages als Rekordverkauf des FC Zürich ablösen wird. «Das hoffe ich. Halb Europa interessiert sich für ihn, auch absolute Topklubs», sagte auch FCZ-Präsident Ancillo Canepa vor zwei Jahren in einem NZZ-Interview.
Doch nun kommt es ganz anders. Im Sommer läuft sein Vertrag beim FCZ aus. Verhandlungen zwischen Klub und Spielerseite über eine Vertragsverlängerung sind gescheitert, im Juli wird Omeragic Zürich ablösefrei verlassen. Einzig eine Ausbildungsentschädigung wird der FCZ noch bekommen.
Verletzung zur Unzeit
Das Pech für alle Beteiligten war, dass sich Omeragic vor einem Jahr – zum Ende der Meistersaison – schwer am Knie verletzte und der geplante, lukrative Sommertransfer dadurch ins Wasser fiel. Zu Beginn dieser Saison verlor der vierfache Nati-Spieler unter Franco Foda dann auch noch seinen Stammplatz.
So gab es im Winter nur weniger lukrative Offerten. Omeragic lehnte einen Wechsel ab – und der FCZ geht einmal mehr leer aus. Bereits nach der Meistersaison verloren die Zürcher mit Assan Ceesay (zu Lecce) und Ousmane Doumbia (zu Lugano) zwei Leistungsträger ablösefrei.
Bei allem Frust kann der FCZ im Saisonendspurt nun immerhin wieder auf einen topfitten Omeragic zählen, der sich unter Bo Henriksen auch den Stammplatz zurückerobert hat. Nach dem starken Rückrundenstart sind die Zürcher zuletzt etwas eingebrochen, konnten nur eines der letzten sieben Ligaspiele gewinnen (vier Remis, zwei Niederlagen). Der Vorsprung auf Schlusslicht Winterthur beträgt nur noch einen Punkt.
