Die Party in St. Gallen hinter, den FC Basel vor sich: Luzern-Trainer Mario Frick schaut sich mit blue seinen ausgelassenen Siegesjubel im kybunpark an und verrät, warum er keinen Spion nach Basel geschickt hat.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Mario Frick liegt nach dem 7. Spieltag mit dem FC Luzern überraschend an der Tabellenspitze.
- Mit blue Sport schaut er sich seinen irren Siegesjubel im kybunpark vom letzten Wochenende nochmals an. «In diesem Moment ist alles hochgekommen, was die letzten Tage abgelaufen ist», sagt er.
- Frick redet über die Spionage-Affäre um seinen Sohn Yanik, den Leaderthron, Surfen und den FC Basel.
Er ist definitiv kein introvertierter Mensch. Dennoch, so ausgelassen jubeln wie beim 3:2 in St. Gallen am letzten Wochenende hat man Mario Frick schon lange nicht mehr gesehen. Die Luzerner haben ein 0:2 in ein 3:2 gekehrt, nach Schlusspfiff geht bei ihm im kybunpark die Post ab.
Erst gleitet Frick so elegant aufs Feld wie bei einer Telemark-Landung, «stilistisch ansehbar» nennt er es. Dann rennt er zu den Fans, schreit und feiert ausgelassen. Mit blue Sport schaut er sich die emotionalen Jubelbilder noch einmal an, sagt: «In diesem Moment ist alles hochgekommen, was die letzten Tage abgelaufen ist. Erst das Cup-Out in Aarau, dann die ‹sogenannte› Spionageaffäre um meinen Sohn und dann der erste Sieg in St. Gallen nach sieben erfolglosen Versuchen. Die Rivalität mit St. Gallen ist gross, es ist ein grosser Sieg für uns.»
«Wir wollen die Welle so lange wie möglich reiten»
Und weil St. Gallen im Nachtragsspiel unter der Woche den FC Zürich gleich mit 4:1 besiegt, grüssen Frick und seine Spieler nach sieben Runden von der Leaderposition. «Natürlich bin ich stolz darauf», sagt er, «alles andere wäre gelogen.» Und es freut ihn, dass rund um den FCL Euphorie herrscht und die swissporarena am Sonntag gegen den FC Basel ausverkauft ist.
Fragen nach möglichen Titelträumereien erstickt er an der Pressekonferenz jedoch direkt im Keim. «Träumen sollen andere. Andere Teams haben mehr Qualität als wir und auch einen breiteren Kader. Vor zwei bis drei Monaten galten wir noch als Abstiegskandidat. Wir wissen, wo wir hingehören. Wer hoch fliegt, prallt auch hart auf.»
Ein anderes Bild nimmt er auch zu Hilfe. «Wir wollen jetzt, wie ein Surfer, die Welle so lange wie möglich reiten.» Der Fokus gilt jetzt dem FCB. «Wir spielen auch gegen Basel auf Sieg», so Frick. Tritt man so auf wie in der zweiten Halbzeit in St. Gallen, sind drei Punkte realistisch. Frick: «Das waren die besten 45 Minuten, seit ich beim FCL Trainer bin – physisch, taktisch, spielerisch.»
Deshalb schickte Frick keinen Spion nach Basel
Er hat übrigens darauf verzichtet, seinen Sohn Yanik oder einen anderen Spion nach Basel ins Training zu schicken. «Wir machen das nur zwei-, dreimal in einem halben Jahr. Vor allem bei neuen Trainern, bei denen wir nicht genau wissen, wie sie arbeiten, welche Taktik sie im Kopf haben», erklärt er. Zudem hätte es eh nichts gebracht, jemanden nach Basel zu schicken, so Frick weiter. «Unser ehemaliger Teammanager ist nun in Basel. Er ist wie ein Bluthund und beobachtet genau, was läuft. Er wurde ja auch von mir geschult.»
Cup-Out, Spionage-Story, der Triumph in St. Gallen. Alles Vergangenheit. Frick schaut lieber nach vorn. «Wir haben ein tolles Spiel gegen den FCB vor der Brust.»
Und falls es gegen Basel wieder drei Punkte gibt, wie werden Sie dieses Mal jubeln Herr Frick? Wieder mit einem perfekten Telemark? «Das kann ich nicht sagen. Es war ja auch in St. Gallen nicht geplant, das kam spontan.»
So 29.09. 15:55 - 19:30 ∙ blue Sport Live ∙ FC Luzern - FC Basel 1893
Event ist beendet