Wie schon gegen den FCZ bekommt der FC Sion auch gegen Winterthur einen Penalty nicht zugesprochen. Die Emotionen im Wallis kochen. Verständlich, wenn man sich die Szene nochmal genau anschaut.
Es lief die 68. Minute als der Winterthurer Captain Yannick Schmid im eigenen Strafraum zu Boden geht. Der Ball springt ihm an den Arm und der Schiedsrichter Luca Cibelli entscheidet sofort auf Elfmeter. Doch bevor dieser ausgeführt wird, schreitet der VAR ein. Cibelli schaut sich die Szene nochmals genau an und annuliert seinen Entscheid.
Aus Sicht der Sion-Spieler ein Skandal. Sofort wird es emotional auf dem Feld und auch als neutraler Zuschauer kann man sich die Frage stellen, ob dieser Entscheid wirklich berechtigt ist.
Ein sehr schwieriger Entscheid
Auch für den blue Sport Experten Fredy Bickel ist die Szene nicht einfach zu beurteilen. Stützt sich Schmid erst auf und der Ball geht dann an die Hand oder nicht? «Ich glaube man könnte die Szene hundert Mal anschauen und wüsste es immer noch nicht», analysiert Bickel die umstrittene Szene.
Er hat allerdings Verständnis für die Walliser Emotionen. Umso mehr weil diese schon am letzten Wochenende gegen den FC Zürich einen umstrittenen Elfmeter nicht zugesprochen bekamen. «Aus Sicht eines Funktionärs, der in die Seele von Sion reinschaut, wüsste ich nicht, was ich heute Abend alles kaputt machen würde.»
Constantin mit klarer Kritik am Schiedsrichter-Niveau
Etwas eindeutiger beurteilt der Winterthurer Captain Yannick Schmid die Szene. Für ihn war es klar eine natürliche Bewegung, weshalb er auch äusserst erleichtert war, dass sich der Schiedsrichter die Szene nochmal angeschaut hat. «Ich war natürlich überglücklich, dass er seinen Entscheid dann zurückgenommen hat.»
Überraschend sachlich blieb Barthélémy Constantin nach der Partie. Er bedauert, dass Sion innerhalb einer Woche schon wieder ein solches Urteil akzeptieren muss, lässt es sich aber auch nicht nehmen, die allgemeine Schiedsrichter-Leistung in der Schweiz zu kritisieren. Letzten Endes sei der FC Sion aber auch selber an der Niederlage schuld.
Luca Cibelli erklärt seinen Entscheid
Letzten Endes war es der Entscheid von Luca Cibelli. Und dieser nahm sich nach dem Spiel auch die Zeit, den Vorgang zu erklären: «Auf dem Feld habe ich zunächst einen zweiten Kontakt mit der Hand gesehen. Auf dem Video habe ich diese Bewegung aber nicht mehr erkannt, weshalb ich meine Entscheidung revidiert habe.»
Er verstehe natürlich, dass sich die Sion-Spieler ungerecht behandelt fühlen, weil diese einfach die Hand am Ball sehen. «Das Handspiel war in diesem Fall aber nicht strafbar.»