Carlos Alcaraz erreicht mit erst 19 Jahren bereits den Tennis-Olymp. Er gewinnt am US Open sein erstes Grand-Slam-Turnier und steht neu an der Spitze der Weltrangliste.
Alcaraz gewann seinen ersten Grand-Slam-Final gegen den als Nummer 5 gesetzten Norweger Casper Ruud 6:4, 2:6, 7:6 (7:1), 6:3. Mit dem Sieg übernimmt der Spanier auch die Spitze der Weltrangliste – als jüngste Nummer 1 der Geschichte.
Alcaraz war in den wichtigen Momenten nervenstärker als sein vier Jahre älterer Gegner, der mit einem Finalsieg seinerseits an die Spitze des ATP-Rankings vorgestossen wäre. Entscheidend war eine Viertelstunde am Ende des dritten Satzes. Beim Stand von 6:5 kam Ruud bei Aufschlag von Alcaraz zu zwei Satzbällen – die der Spanier spektakulär abwehrte. Er kämpfte sich ins Tiebreak und gewann dieses mit 7:1 deutlich.
Darauf konnte der Norweger, der nach dem French Open (gegen Rafael Nadal) auch seinen zweiten Grand-Slam-Final gegen einen Spanier verlor, nicht mehr reagieren. Alcaraz gelang das entscheidende Break zum 4:2. Das letzte Game gewann der Teenager mit zwei Assen, einem Volley-Stopp und einem Aufschlagpunkt beim zweiten Matchball nach 3:21 Stunden.
Nun ist Alcaraz mit 19 Jahren und 4 Monaten die jüngste Nummer 1 der Geschichte, fast eineinhalb Jahre jünger als Lleyton Hewitt 2001. Vor einem Jahr war er noch die Nummer 55, ehe er am US Open mit dem Viertelfinal-Einzug ein erstes Mal für grosse Schlagzeilen sorgte. Nun ist er in Rekordzeit ganz oben angelangt – und könnte da für lange Zeit bleiben. «Mir fehlen gerade die Worte», twitterte der Youngster nur kurz nach seinem grossen Coup. «Ich will meine Träume einfach weiterverfolgen.»