Australian Open Bencic hat die Kunst des 
«hässlichen Gewinnens» gelernt

sda

14.1.2019

Belinda Bencic konnte sich «durchwusteln».
Belinda Bencic konnte sich «durchwusteln».
Bild: Keystone

Belinda Bencic zieht mit einem Dreisatz-Sieg über Katerina Siniakova in die 2. Runde der Australian Open ein. Einen Schönheitspreis verdient sie sich nicht, dafür hat sie die Kunst des «hässlichen Gewinnens» gelernt.

Es war heiss, es war windig und die Gegnerin bekannt als grosse Kämpferin: Belinda Bencic (WTA 49) trotzte jedoch allen Widerständen und setzte sich in 1:52 Stunden gegen die 15 Plätze vor ihr klassierte Tschechin Katerina Siniakova 6:4, 2:6, 6:3 durch. «Es war genau der Kampf, den ich erwartet hatte», zeigte sich die 21-jährige Bencic äusserst erleichtert. Sie wusste, dass sie keine Glanzleistung abgeliefert hatte, doch sie habe «gelernt, hässlich zu gewinnen».

Bencic bezog sich dabei nicht in erster Linie auf das berühmte Buch «Winning Ugly» des langjährigen amerikanischen Profis und Coaches Brad Gilbert. Dieses habe sie als Zwölfjährige zwar tatsächlich einmal gelesen, doch es gehe in erster Linie einfach darum, wirklich alles für den Sieg zu tun. Das gelang ihr bereits in den Windböen von Hobart, wo sie letzte Woche die Halbfinals erreicht hatte, vorzüglich. Die ehemalige Weltnummer 7 hat nach von Verletzungsproblemen geprägten Jahren zu grosser mentaler Stärke zurückgefunden.

Bencic spürt weniger Druck.
Bencic spürt weniger Druck.
Bild: Getty

Bencic will die Nervosität ablegen

Dazu gehört auch, dass sich Bencic von den 34 Grad des australischen Nachmittags nicht im mindesten beeindrucken liess. «Es war nicht so schlimm. Es hatte ein wenig Wind, und bald lag der Platz auch im Schatten», meinte sie cool. Ein Zeichen der Stärke, im Kopf und physisch. Dabei war sie vor dem Auftakt in die Australian Open enorm nervös gewesen. Vor einem Jahr spielte sie in der 1. Runde in der grossen Rod Laver Arena und bootete die Vorjahresfinalistin Venus Williams aus. Nun trat sie auf einem der «Dschungelplätze» – wie Bencic sie nennt – an. Dafür kam letztes Jahr nach dem Überraschungssieg der Einbruch in der 2. Runde. Nun soll es umgekehrt sein. «Die grosse Anspannung ist weg», versichert die in Wollerau wohnhafte Ostschweizerin.

Tatsächlich verfügt sie auch diesmal über beste Chancen, im Melbourne Park zum zweiten Mal nach 2016 (Achtelfinal) die 3. Runde zu erreichen. Gegnerin ist am Mittwoch in der 2. Runde die Kasachin Julia Putinzewa, als Nummer 39 nur zehn Plätze vor Bencic in der Hierarchie. «Sie ist klein, auch eine Läuferin. Es wird wieder lange Ballwechsel geben», sagt Bencic. Doch darauf ist sie nun vorbereitet.

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