Vorschau Die Rückkehr der Fans und Nadals Nachteil – das bringen die French Open 2020

Luca Betschart

23.9.2020

Ist in Paris auch 2020 der Mann, den es zu schlagen gilt: Rafael Nadal.
Ist in Paris auch 2020 der Mann, den es zu schlagen gilt: Rafael Nadal.
Bild: Getty

Aufgrund der Coronapandemie steigen die French Open in Paris in diesem Jahr rund vier Monate später als üblich. Aber nicht nur der Zeitpunkt ist aussergewöhnlich. Das müssen Sie zu Roland Garros 2020 wissen.

Weil die Coronapandemie den Organisatoren im Mai einen Strich durch die Rechnung macht, beginnen die diesjährigen French Open erst am 27. September – ausnahmsweise als letztes Grand-Slam-Turnier der Saison. «Blue Sport» erklärt vor dem Turnierauftakt am Sonntag, was das für die Spieler bedeutet und wie sich die Verhältnisse vom Vorjahr unterscheiden werden.

1
Erster Preisgeldrückgang seit Jahren

Rund 38 Millionen Euro werden in diesem Jahr bei den French Open ausgeschüttet, das sind knapp 4,2 Millionen weniger als noch 2019. Die Einzel-Sieger erhalten statt 2,3 noch 1,6 Millionen, für die Finalteilnahme gibt es 850'000 Euro statt 1,18 Millionen. Wer in der ersten Runde scheitert, erhält dagegen mit knapp 15'000 Euro rund 30 Prozent mehr als im Vorjahr. Insgesamt hat Roland Garros aber seit 2012 zum ersten Mal einen Preisgeldrückgang zu verzeichnen.

2
Strenges Hygienekonzept

Ein strenges Hygienekonzept soll einen reibungslosen Ablauf des Turniers garantieren. Die Spieler werden bei der Ankunft getestet, die Akkreditierung erhalten sie nur mit einem negativen Ergebnis. 72 Stunden später folgt der zweite Test. Zudem dürfen die Stars das Turniergelände nur an ihren Spieltagen betreten. Alle Teilnehmer und Betreuer sind zudem in zwei angemieteten Hotels untergebracht, Sonderfälle gibt es keine: «Alle müssen in diesen Hotels wohnen, es wird keine Ausnahmen geben», betonte Jean-Francois Vilotte, der Generaldirektor des Verbandes.

3
Rückkehr der Zuschauer

Volle Stadien wird es auch im Stade Roland Garros nicht geben. Läuft es wie geplant, wird die Anlage im Vergleich zu den US Open aber nicht komplett verwaist sein. 5'000 Fans sind pro Tag gestattet, Zutritt haben sie allerdings nur zum Hauptplatz, dem Court Philippe Chatrier. Alle anderen Plätze bleiben gesperrt. Die Maskenpflicht gilt auch auf der Tribüne, nur zum Essen und Trinken darf sie abgenommen werden.



4
Neue Verhältnisse

Andere Temperaturen, andere Lichtverhältnisse, andere Wetterbedingungen – dass das Turnier in Paris statt im Frühjahr im Herbst gespielt wird, dürfte sich auf das Geschehen auf der roten Asche auswirken. Es sollen beispielsweise neue Flutlichtanlagen eingesetzt werden, zudem könnte das neue Dach auf dem Court Philippe Chatrier des Öfteren geschlossen bleiben. Zudem ist davon auszugehen, dass die Bälle bei tieferen Temperaturen langsamer abspringen. Insbesondere für Kronfavorit Rafael Nadal könnte sich das als Nachteil herausstellen.

5
Topbesetzung – mit zwei Ausnahmen

Während einige Topspieler noch auf eine Teilnahme bei den US Open verzichtet haben, fehlen im Tableau der French Open nur zwei grosse Namen: Roger Federer, der erst nächste Saison auf die Tour zurückkehrt, und Ashleigh Barty. Die Weltnummer 1 und Titelverteidigerin bei den Frauen verzichtet wegen der Coronapandemie auf die Reise nach Frankreich. Bei den Männern fehlt zudem Nick Kyrgios. Titelhalter Rafael Nadal und Stan Wawrinka, der Sieger von 2015, SIND nach der Absenz in Flushing Meadows wieder mit von der Partie. Genau wie Belinda Bencic bei den Frauen.


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