Roger Federer Diese fünf Parallelen lassen Federer auf den Triumph hoffen

Luca Betschart

16.8.2019

Schon eine Weile her: Roger Federer nach seinem Sieg am US Open 2008.
Schon eine Weile her: Roger Federer nach seinem Sieg am US Open 2008.
Bild: Getty

Obwohl hinter Roger Federers Formstand nach dem Aus in Cincinnati ein Fragezeichen steht – die frühe Pleite gegen Rublew muss kein schlechtes Zeichen hinsichtlich der anstehenden US Open sein. 

Nach dem Startsieg gegen Juan Ignacio Londero kommt Roger Federer gegen Andrej Rublev nicht auf Touren und muss in der dritten Runde von Cincinnati ungewohnt früh die Segel streichen. Eineinhalb Wochen vor den US Open scheint sich der Schweizer auf dem schnellen Hartplatz noch nicht allzu wohl zu fühlen, vor allem am Service hat er gegen den jungen Russen Probleme. Dennoch ist die frühe Niederlage nicht unbedingt ein schlechtes Vorzeichen, wie ein Blick in die Vergangenheit zeigt.

Elf Jahre sind mittlerweile vergangen, seit Roger Federer im Endspiel der US Open 2008 Andy Murray bezwingen und sich seinen 13. Grand-Slam-Titel ergattern konnte – bis heute blieb das allerdings der letzte Triumph in New York. Spätestens nach dem missglückten Auftritt in Cincinnati ist Federer auch dieses Jahr nicht der Topfavorit auf den letzten Major-Titel des Jahres. Oder doch? Wer genau hinschaut, erkennt gleich mehrere Parallelen zu 2008.

1. Frühe Niederlage in Cincinnati

Als Roger Federer in Cincinnati das letzte Mal so früh scheitert, schreibt man das Jahr 2008. Die Weltnummer 1 verliert im Achtelfinal gegen den Aufschlagshünen Ivo Karlovic in einer engen Partie 6:7, 6:4, 6.7. Der Schweizer zieht daraus aber offenbar die richtigen Lehren und lässt sich kurz darauf in Flushing Meadows von keinem aufhalten. Übrigens: Auch 2006 nach einer Zweitrundenniederlage gegen Murray sowie 2004 nach einer Pleite in Auftaktspiel triumphiert Federer in New York, obwohl er in «Cinci» nicht auf Touren kam.

2. Dramatisch verlorener Wimbledon-Final

Die bittere Niederlage gegen Novak Djokovic im diesjährigen Wimbledon-Endspiel steckt Federer und all seinen Anhängern wohl noch immer in de Knochen. Trotz zwei Matchbällen muss er sich in einer spektakulären Partie über fünf Sätze geschlagen geben. Nach dem Spiel spricht man vom besten Match der Wimbledon-Geschichte – zumindest seit dem denkwürdigen Endspiel zwischen Federer und Nadal 2008. Auch damals fehlt Federer nicht viel zum Sieg, auch damals ist die Enttäuschung grenzenlos. Eineinhalb Monate später steht Federer im nächsten Grand-Slam-Final und macht kurzen Prozess.

3. Kein Grand-Slam-Titel in der laufenden Saison

Out im Achtelfinal gegen Tsitsipas an den Australian Open, Niederlage gegen Nadal im Halbfinal der French Open, Finalpleite gegen Djokovic in Wimbledon – wie 2008 gewinnt Federer auch in der bisherigen Saison keinen Titel an einem Major, obwohl er damals wie heuer nahe dran ist. Ganz allgemein fällt die Titel-Ausbeute für Federer-Verhältnisse bis zum Start des letzten Grand Slam des Jahres eher mager aus: Während er 2019 drei Turnier gewinnen kann, sind es 2008 erstaunlicherweise nur deren zwei.

4. Nadal als Endstation in Roland Garros

Zugegeben: Niederlagen gegen den Sandkönig Rafael Nadal gab es in Paris in der Vergangenheit so einige. Seit 2008 ist die Anzahl der Duelle auf der roten Asche von Paris allerdings überschaubar: Es sind nämlich nur deren drei. Während Federer 2011 lange mithalten kann und den dritten Satz für sich entschied, ist er im Halbfinal 2019 so chancenlos wie zuletzt 2008. Damals verkam das Endspiel zu einer Machtdemonstration des Spanier, der über die gesamte Partie nur gerade vier Games abgab.

5. Der Turniersieg in Halle

Auch diese Parallele nennen wir mit einem Augenzwinkern, denn Federer ist in Halle mit zehn Titeln der Rekordsieger. Dieses Jahr gibt Federer übers ganze Turnier zwar zwei Sätze ab, während er 2008 ohne Satzverlust durchmarschiert. Vor elf Jahren musste sich Federer bis zum US Open auf den nächsten Titel gedulden – und 2019?

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