Neuer Angriff auf RasenEin kämpferischer Djokovic ist ein gefährlicher Djokovic
rom
11.6.2018 - 22:53
Novak Djokovic hat sich nun doch für einen Start an den Rasenturnieren entschieden. Seine Fans atmen auf. Seine Gegner horchen auf.
Djokovic hat von den Organisatoren des Turniers im Londoner Queen's Club von nächster Woche eine Wildcard bekommen und diese angenommen. Mit der Teilnahme am stark besetzten Turnier geht der «Djoker» definitiv nicht den einfachsten Weg.
Der Serbe, der nach seiner Ellbogen-Operation im Februar immer noch in einer Art Findungsphase ist, führt damit den Weg fort, den er letztes Jahr mit der Teilnahme am Turnier von Eastbourne eingeschlagen hat. 2011 bis 2016 hatte der «Djoker» nämlich jeweils Vorbereitungsturniere auf Wimbledon ausgelassen. Und in dieser Zeit hat Djokovic bekanntlich all seine drei Wimbledon-Titel eingeheimst (2011, 2014 und 2015, dazu die Finalteilnahme 2013).
2017 scheiterte Nole in Wimbledon schon im Viertelfinale. Der ehemalige Dominator der Tour scheint Vorbereitungsturniere dennoch nicht als schlechtes Omen zu sehen, im Gegenteil: Mit der Teilnahme im Queen's Club wagt er sich direkt in die Höhle des Löwen – mal abgesehen davon, dass «Oberlöwe» Federer seine Vorbereitung wie immer in Halle absolviert. Das tradionellste aller Wimbledon-Vorbereitungsturniere ist dieses Jahr gespickt mit Stars: Juan Martin Del Potro, Andy Murray und Stan Wawrinka sind im Queen's Club gemeldet.
— Fever-Tree Championships (@QueensTennis) 11. Juni 2018
«Ich bin bereit für neue Herausforderungen»
Nach der grossen Enttäuschung in Paris, dem Viertelfinalout gegen den italienischen Underdog Marco Cecchinato, sagte Djokovic, dass er noch nicht wisse, oder er die Rasensaison bestreiten werde. Nun scheint er die Motivation also doch wieder gefunden zu haben.
Das spürt man auch aus dem Statement heraus, das er nach seiner Zusage im Queen's Club ablieferte: «Nach aufregenden Turnieren in Rom und Paris bin ich bereit für neue Herausforderungen. Rasen ist die seltenste Unterlage und deshalb so speziell. Ich freue mich sehr auf dieses stark besetzte Turnier. Es wird eine grossartige Vorbereitung für Wimbledon sein. Mein Team wird auch dabei sein. Das macht mich sehr glücklich».
Nach dem Out in Paris wirkte er zunächst extrem geknickt, eine Woche später ist er bereits wieder positiv und voll motiviert. Dass er immer noch Klasse hat, hat er in Paris mehrmals aufblitzen lassen. Um wieder ganz nach oben zu kommen, fehlt ihm noch die mentale Balance. Seine kämpferische Einstellung lässt die Fans aber hoffen, dass er diese Balance wieder finden wird. Nicht zuletzt, weil man aus der Vergangenheit eines sicher gelernt hat: Ein kämpferischer Djokovic ist ein gefährlicher Djokovic.