ATP Cincinnati An Spannung nicht zu überbieten: So dramatisch siegt Wawrinka

Luca Betschart

14.8.2019

Das zweite Aufeinandertreffen von Stan Wawrinka und Grigor Dimitrov innert einer Woche hat es in sich. Vor allem der entscheidende dritte Satz ist an Dramatik kaum zu überbieten.

Wie schon in Montreal letzte Woche treffen Stan Wawrinka und Grigor Dimitrov auch in Cincinnati bereits in der ersten Runde aufeinander. Im Unterschied zum vergleichsweise deutlichen 6:4, 6:4-Sieg von Wawrinka in Kanada, entwickelt sich am Dienstag eine komplett ausgeglichene Partie, die an Spannung kaum zu überbieten ist.

Nachdem der Schweizer im ersten Satz zum letztmöglichen Zeitpunkt beim Stand von 5:6 ein Break kassiert und den ersten Satz abgeben muss, schenkt ihm Dimitrov im zweiten Umgang den ersten Servicedurchbruch mit zwei Doppelfehlern in Folge – und bringt Wawrinka so zurück ins Spiel.

Der 34-Jährige ist fortan der bessere Akteur auf dem Platz und breakt seinen Kontrahenten im Entscheidungssatz gleich zweimal. Schnell geht er mit 5:1 in Führung und scheint die erste Runde trotz Satzrückstand souverän zu überstehen. Doch dann nimmt diese Partie eine verrückte Wende.

Unglaubliches Comeback von Dimitrov

Plötzlich findet Dimitrov einen zusätzlichen Gang, bringt gegen den druckvollen Wawrinka fast jeden Ball zurück. Beim Stand von 5:2 und 40:15 bei Aufschlag des Schweizers macht Dimitrov zwei Matchbälle zunichte, bevor er mit zwei Servicedurchbrüchen und vier Games in Folge tatsächlich das Comeback schafft und den Ausgleich zum 5:5 bewerkstelligt. 

Die Ballwechsel werden in dieser Phase immer länger und immer besser, das Spiel steht auf Messers Schneide. Mit einem traumhaften Rückhand-Passierball gelingt Wawrinka gleich im folgenden Game postwendend die perfekte Antwort. Zum dritten Mal kann er zum Matchgewinn servieren – doch auch dieses Mal schlägt die aktuelle Weltnummer 74 zurück. Nach dem besten Ballwechsel des Spiels rettet sich der Bulgare vor begeisterten Zuschauern ins Tiebreak.

Turbulente Schlussphase

Und auch in der Kurzentscheidung ist Dimitrov nicht klein zu kriegen, kommt nach einer schnellen 4:0-Führung von Wawrinka noch auf 4:3 heran. Diesmal aber rettet sich der Schweizer über die Ziellinie und verwandelt seinen dritten Matchball mit einem Ass – mehr als eine halbe Stunde nach seiner ersten Gelegenheit.

«Es half, dass ich die letzten Matches gegen ihn gewinnen konnte. Ich wusste, dass mich ein enges Match erwarten kann. Es ist eine erste Runde und da spielst du nie dein bestes Tennis. Das Wichtigste ist es, zu kämpfen», resümiert ein erleichterter Wawrinka nach dem verwandelten Matchball. In der zweiten Runde wartet der Russe Andrei Rublev.

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