US Open Evans appelliert an Djokovic: «Das ist keine so grosse Sache»

lbe

8.6.2020

Streicht die Bedeutung der Grand-Slam-Turniere für schlechter klassierte Spieler heraus: Dan Evans.
Streicht die Bedeutung der Grand-Slam-Turniere für schlechter klassierte Spieler heraus: Dan Evans.
Bild: Getty

Für Novak Djokovic sind die geplanten Einschränkungen während den US Open inakzeptabel. Dan Evans (ATP 29) sieht das ein wenig anders – und fordert mehr Zusammenhalt.

Zuletzt sickert durch, dass die Veranstalter für das auf den 31. August angesetzte Turnier in New York erhebliche Massnahmen gegen das Coronavirus planen. Wie Novak Djokovic im serbischen TV verrät, hätten die Spieler keinen Zugang nach Manhattan und müssten in Hotels am Flughafen schlafen. Zudem hätte man pro Woche zwei bis drei Tests zu absolvieren.

«Die Regeln, die wir akzeptieren müssten, um dort überhaupt zu spielen, sind extrem», äussert sich der Weltranglistenerste kritisch. Was Djokovic aber am meisten widerstrebt: Jeder Spieler dürfe nur eine Person auf das Turniergelände bringen. «Das ist wirklich unmöglich. Ich meine, du brauchst einen Coach, einen Fitnesstrainer und einen Physiotherapeuten.»



«Gibt nichts Besseres als Preisgeld bei Grand Slams»

Bei Dan Evans, immerhin die Nummer 29 der Welt, sorgt diese Aussage für Unverständnis. «Ich glaube, nur jemanden vom Team dabei haben zu können, ist keine so grosse Sache», sagt der 30-Jährige gegenüber der «BBC» und fügt an: «Der Grossteil der Spieler würde nur mit einem Coach anreisen.» Nicht jeder sei mit einem Physiotherapeuten und Fitnesstrainer unterwegs. «Ich denke, Djokovics Argument ist für den Rest nicht wirklich gültig – abgesehen von den echten Top-Spielern.»

Evans sagt, es müsse unter den Profis ein Geben und Nehmen sein. Und für schlechter klassierte Spieler wäre eine Durchführung des Turniers in Flushing Meadows besonders wertvoll. «Es ist grossartig, was die ATP mit dem Hilfsfonds gemacht hat. Aber für die Spieler gibt es nichts Besseres als das Preisgeld bei Grand-Slam-Turnieren», erklärt der Brite.

Evans appelliert an Djokovic und Nadal

Evans fordert diesbezüglich mehr Zusammenhalt: «Das ist der Punkt, an dem die Spieler meiner Meinung nach wirklich zusammenkommen sollten. Und Novak und Rafa sollten sich bemühen, den schlechter klassierten Spielern zu helfen, damit auch sie gut bezahlt werden.» Nebst Djokovic äusserte zuletzt auch Rafael Nadal grosse Zweifel an einer Durchführung Anfang September.



Auch Evans betont, dass die Sicherheit oberste Priorität hat: «Es geht hier offensichtlich nicht nur um Geld, sondern auch um Gesundheit. Aber wenn es sicher ist, glaube ich nicht, dass nur ein erlaubter Trainer Grund genug ist, nicht an einem Turnier teilzunehmen.» Zumindest nicht für die Spieler aus den hinteren Regionen der Weltrangliste. 

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