Nach «Punkt des Turniers» Federer blickt auf die schönsten Punkte seiner Karriere zurück

Aus New York: Jan Arnet

2.9.2018

Roger Federer gewinnt gegen Nick Kyrgios nicht nur das Spiel, sondern wohl auch den schönsten Punkt des gesamten Turniers. Nach der Partie blickt der Schweizer auf die herrlichsten Ballwechsel zurück, die er in seiner Karriere gewonnen hat.

Die Reaktion von Nick Kyrgios spricht Bände. Der Australier bringt den Mund kaum zu, er staunt, hebt die Hand, versteht die Welt nicht mehr. «Oh my God», ist von seinen Lippen abzulesen. Roger Federer hat gerade einen der atemberaubendsten Winner geschlagen, die eine TV-Kamera je aufgenommen hat (s. Video oben). «Das war unglaublich», sagt Kyrgios nach der Partie. «Wahrscheinlich stelle ich das Video auf Instagram.»

Als der Filzball am Netz vorbei ins Feld rollt, steht das Arthur-Ashe-Stadium Kopf. Die Fans johlen, jubeln, klatschen. Sogar Kyrgios sagt, er habe sich gefreut. «Bei jedem anderen Gegner wäre ich bei einem solchen Punkt nicht glücklich gewesen. Aber hey, es ist Roger. Deshalb habe auch ich mich gefreut.» Es ist Roger, der 20-fache Grand-Slam-Gewinner, der der seit zwei Jahrzehnten die Tennis-Welt begeistert.

Ein Blick sagt mehr als tausend Worte: Nick Kyrgios' Reaktion auf Federers Super-Punkt.
Ein Blick sagt mehr als tausend Worte: Nick Kyrgios' Reaktion auf Federers Super-Punkt.
Getty Images

Natürlich wird auch der Maestro nach dem Match, das Federer in drei Sätzen gewann, in der Pressekonferenz auf den fantastischen Punkt angesprochen. Ein Reporter will von Federer wissen, ob der Punkt zu jenen gehört, die er zu den besten seiner gesamten Karriere zählt. «Er war auf jeden Fall einzigartig», antwortet der Baselbieter. «Zu einer solchen Situation, dass du den Ball am Netz vorbeispielen musst, kommt es nicht oft. Du kannst das auch nicht wirklich trainieren.»

Es sei ein ganz spezieller Punkt gewesen, sagt Federer, der sich an drei weitere herausragende Ballwechsel in seiner Karriere erinnert:

Smash gegen Andy Roddick, Basel 2002

Federer: «Ich glaube, der Smash aller Smashs gegen Roddick war speziell, weil er von so weit hinten kam.»

No-Look-Lob gegen Andre Agassi, Dubai 2005

Federer: «Ich hatte einen Breakball und schaffte es, den Ball irgendwie an Agassi vorbei zu spielen. Ich weiss bis heute nicht, wie mir das gelang. Am Ende wurde es ein Lob. Es war einfach einer der besten Punkte überhaupt – und es war gegen Andre.»

Tweener gegen Novak Djokovic, New York 2009

Federer: «Und dann gibt es noch diesen einen, zwischen den Beinen hindurch. Das war hier gegen Novak. Der gehört schon nur wegen der Bedeutung des Punktes zu den schönsten überhaupt. Ich glaube es stand 6:5, 0:30, also war es auch ein ganz wichtiger Moment im Spiel.»

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