Saisonplanung 2019 Federer: «Es steht immer an erster Stelle, dass es auch für die Familie stimmt»

lbe

10.10.2018

Nach seinem Startsieg in Schanghai spricht Roger Federer von einem weiteren Traumjahr. Der Baselbieter spielt offensichtlich mit dem Gedanken, im nächsten Jahr auch die Sandsaison mit den French Open als Höhepunkt zu absolvieren.

Es war ein hartes Stück Arbeit gegen den formstarken Russen Daniil Medwedew. Doch nach einer Stunde und 54 Minuten zeigte der Schweizer dem aufstrebenden Russen den Meister und gewann mit 6:4 4:6 6:4. Für Federers 15 Jahre jüngeren Kontrahenten gab es nach der Partie viel Lob: «Er ist immer besser ins Spiel gekommen und man hat gesehen, dass er viel Selbstvertrauen hat. Er ist sehr ballsicher von der Grundlinie. Grossen Respekt vor seiner Leistung auch heute. Es war schwer.»

Dementsprechend glücklich über den Sieg zeigt sich der Maestro, der wie so oft die Flucht nach vorne ergriff und über 40 Mal ans Netz stürmte, im Interview mit «Sky» wenige Minuten nach dem Spiel. «Ich habe gemerkt, dass Daniil sehr weit hinten spielt, vor allem beim Return. Da hab ich mir gedacht, ich spiel mal nach vorne und schau, wie das geht. Und ich hatte ja Erfolg.»

Weltnummer 1 kein Thema

Federer hat für die Endphase dieser Saison grosse Pläne. In Schanghai und Basel möchte er seine Titel aus dem Vorjahr nur zu gern verteidigen und bei den World Tour Finals in London will er noch einmal brillieren. Doch selbst wenn er sich alle drei Titel sichern sollte, ist die Chance sehr klein, das Jahr als Nummer eins abzuschliessen.

Das ATP-Ranking spielt deshalb bei Federer aktuell nur eine untergeordnete Rolle und es ist schon eine Weile her, seit er sich den Rückstand auf Nadal oder den Vorsprung auf die restlichen Konkurrenten anschaute. «In meiner Situation bist du entweder die eins oder du bist irgendetwas anderes. Ich weiss, es ist ein richtig harter und langer Weg. Und deshalb ist die Nummer eins für mich in diesem Jahr nicht unbedingt ein Ziel.»

Vielmehr will er verletzungsfrei bleiben und seine Fans nochmals mit seinem besten Tennis begeistern. «Ich habe wirklich ein tolles Jahr gehabt und hoffe darum, zum Schluss des Jahres nochmals mein bestes Tennis auspacken zu können.» Federer spricht gar von einer Traumsaison mit vielen Highlights wie dem Triumph in Australien oder den Turniersiegen in Rotterdam und Stuttgart, dank welchen er jeweils die Nummer eins zurückerobern konnte.

Rückkehr auf Sand 2019?

Die Lust am Tennis ist ihm also auch nach seiner 21. Saison auf der Profitour nicht vergangen. Und wie Federer verrät, zieht er für die Saison 2019 gar eine Rückkehr auf Sand in Erwägung: «Ich überlege es mir, es steht aber alles noch in den Sternen. Ich will aber dieses Jahr, wenn es geht, noch entscheiden, wie es weiter geht.» Denn sollte Federer tatsächlich auch die Sandsaison bestreiten, hätte dies bereits im Dezember Auswirkungen auf die Trainingsplanung. 

Bisher habe der Schweizer lediglich mit seinem Team und der Familie darüber nachgedacht, was eine Rückkehr auf Sand alles bedeuten könnte. Und er betont, dass die Familie Priorität geniesse. «Es steht immer an erster Stelle, dass es auch für die Familie stimmt. Somit muss ich da noch viele Gespräche führen. Aber vor allem auf mein Bauchgefühl hören.»

Zurück zur Startseite