Roger Federers Vorschlag, den Tennis-Männerverband ATP mit dem Frauenverband WTA zu fusionieren, wird heftig diskutiert.
Zuletzt hat sich Barbara Rittner, die Chefin des Deutschen Tennis Bund der Frauen, für den Vorschlag des Schweizers ausgesprochen. «Ich denke, es wäre etwas sehr Positives, wenn diese Corona-Krise dazu führt, dass es im Welt-Tennis zu einer grösseren Einigkeit kommt», sagte Rittner der Deutschen Presse-Agentur.
Bislang gibt es neben dem Weltverband ITF die Männer-Organisation ATP, die Frauen-Organisation WTA sowie die Veranstalter der vier Grand-Slam-Turniere. «Wir haben es mit sieben Entscheidungsträgern zu tun, die alle ihre eigenen Interessen haben», sagte Rittner. «Das sorgt einfach für zu viele Reibungsverluste.»
Rittner hat in der Corona-Krise, die die weltweite Tennis-Tour seit Mitte März bis mindestens Ende Juli lahmgelegt hat, das Gefühl, dass es bereits eine deutlich bessere Zusammenarbeit zwischen den Organisationen gibt. «Man merkt, dass sich da etwas tut. Und das wäre im Sinne der Spielerinnen und Spieler absolut wünschenswert.» ATP, WTA und ITF kommunizieren seit einigen Wochen Verschiebungen und Absagen bereits abgestimmt.
Eine Fusion oder eine deutlich engere Zusammenarbeit müsse nicht automatisch dazu führen, dass Frauen- und Männer-Touren komplett gleich werden. «Wenn es bei den Männern Interesse an mehr höher dotierten Turnieren als bei den Frauen gibt, dann ist das eben so. Aber eine gemeinsame Linie wäre für alle von Vorteil», sagte Rittner.