Shitstorm Federer: «Ich weiss, dass ich kein normales Vorbild sein kann»

jar

10.1.2020

Roger Federer hat im Dezember über seine Gedanken zum Klimawandel gesprochen.
Roger Federer hat im Dezember über seine Gedanken zum Klimawandel gesprochen.
Bild: Keystone

Wegen seines Engagements bei der Credit Suisse greifen Klima-Aktivisten Roger Federer an und lösen einen Shitstorm aus. Der Tennis-Star hat sich bereits zu seinem Verhalten geäussert.

Schon seit Jahren amtet Roger Federer als Werbeträger der Grossbank Credit Suisse. Nun wird ihm das zumindest in den sozialen Medien zum Verhängnis. Denn er ist durch sein Engagement ins Fadenkreuz von Klima-Aktivisten geraten. Sie werfen der CS vor, «extrem klimaschädlich» zu agieren und fordern den 20-fachen Grand-Slam-Sieger auf, sich zu positionieren. Mit dem Hashtag #RogerWakeUpNow wurde ein Shitstorm gegen den Tennis-Star ausgelöst.



Aktuell hat sich Federer nicht zu seinem umstrittenen Werbe-Deal mit der CS geäussert. Der «Blick» hat nun aber Aussagen des Schweizers über den Klimawandel ausgegraben, die er im Dezember in Dubai getätigt hatte: «Das Thema ist für mich als guter Tennisspieler, der viel reist, sehr heikel. Wir leben ein völlig abnormales Leben, ich weiss, dass ich diesbezüglich kein normales Vorbild sein kann.»

Federer gibt zu verstehen, dass er sich seine Gedanken zum Klimawandel sehr wohl gemacht hat. Aber: «Ich kann ja schlecht allen sagen ‹Seid aufmerksam!› und dann gleich wieder nach Australien fliegen. Gleichzeitig kann ich kaum alle Grand-Slam-Turniere nach Basel holen.» Der 38-Jährige gibt sogar zu, dass er sich manchmal schäme, ins Flugzeug zu steigen. Hat er ein schlechtes Gewissen? Diese Frage könne er nicht zufriedenstellend beantworten. «Wenn ich mich für Ja entscheide, muss ich meine Karriere sofort beenden», so Federer.

Der Schweizer, der alleine 2019 Schätzungen zufolge dreimal um den Globus geflogen ist, sagt aber, dass er alles Mögliche tue, um das Klima zu schützen: «Mirka und ich versuchen auf jeden Fall zu Hause und auf Reisen, Umwelt-Prinzipien zu respektieren und unsere Kinder damit vertraut zu machen.»

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