Instagram-Live Federer zu Nadal: «Dann kannst du nicht mehr Tennis spielen»

Luca Betschart

21.4.2020

Im Februar spielen Roger Federer und Rafael Nadal in Kapstadt vor einer Rekordkulisse von 50'000 Zuschauern. Am Montag locken sie mit ihrem Gespräch auf Instagram ähnlich viele Fans an – trotz anfänglicher Schwierigkeiten, sich zu finden.

«Ihr wisst, es ist mein erstes Mal Instagram-Live. Es ist also nicht einfach für mich», entschuldigt sich Rafael Nadal bei seinen Followern für die minutenlange Wartezeit – obwohl dazu eigentlich gar kein Anlass besteht. Denn während der Spanier ziemlich unbeholfen versucht, Roger Federer der Unterhaltung hinzuzufügen, amüsieren sich seine Zuschauer bereits köstlich. Allen voran Weggefährte Andy Murray: «Das ist brillant. Er kann 52 French-Open-Titel gewinnen, aber versteht Instagram nicht», schreibt er in einem Kommentar. Mit tränenlachenden Emojis zeigt sich auch Stan Wawrinka von Nadals Schwierigkeiten erheitert.

Schliesslich klappt es doch noch. «Sind wir drin? Haben wir es geschafft?», meldet sich Federer lachend zu Wort. Die beiden tauschen sich über die schwierigen letzten Wochen aus, das engste Umfeld der Tennisikonen bleibt gesund. «Die Situation ist noch immer nicht gut, aber ein bisschen besser», berichtet Nadal aus Mallorca.

Ans Tennisspielen sei momentan aber nicht zu denken, auch seine Academy, in der rund 85 Kinder trainieren und 70 Angestellte arbeiten sollen, bleibt vorerst geschlossen. Nadal selbst steht seit mehr als einem Monat nicht mehr auf dem Court. «Ich habe seit Indian Wells kein Racket mehr berührt», gesteht der 33-Jährige, worauf Federer scherzend entgegnet: «Perfekt! Dann kannst du nicht mehr Tennis spielen, wenn du zurückkehrst.»

«Das Knie ist okay»

Im Gegensatz zu Nadal duelliert sich der Schweizer während der Coronakrise immerhin einige Male mit einer Ballwand in der Lenzerheide – trotz erfolgter Knieoperation im Februar. Auf den Verheilungsprozess angesprochen, sagt Federer: «Das Knie ist okay. Ich hatte sehr gute erste sechs Wochen, dann ging es etwas langsamer voran. Jetzt läuft es aber wieder besser.» Zeit habe er ja ohnehin genug. «Wenn es etwas Positives gibt (an der Zwangspause, Anm.d. Red.), dann ist es das.»

Auch die ständige Reiserei vermisst der 38-Jährige nicht wirklich, stattdessen geniesst er die für einmal etwas ruhigere Zeit mit seiner Familie. «Wir sind sehr glücklich, in der Schweiz zu sein. (…) Alle sind in guter Form und gesund.»

Bevor er sich wieder verabschiedet, wendet sich Federer aber noch mit der Bitte an Nadal, nun Andy Murray der Unterhaltung hinzuzufügen. «Er hat uns ausgelacht», begründet der 20-fache Grand-Slam-Sieger – und kann sich einen Seitenhieb in Richtung Nadal nicht verkneifen: «Du wirst dafür etwa zehn Minuten brauchen.»

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