Roger Federer Federer: «Was ist Djokovics Vorstellung der perfekten Tour?»

bam

22.3.2019

Beim Laver Cup haben Federer und Djokovic erfolgreich ein Doppel bestritten.
Beim Laver Cup haben Federer und Djokovic erfolgreich ein Doppel bestritten.
Bild: Keystone

In Miami versuchen die beiden Tennis-Profis Roger Federer und Novak Djokovic, das angespannte Verhältnis zwischen ihnen vor allem medial zu kaschieren. Es gelingt mässig.

Roger Federer hat in der letzten Zeit mehrmals versucht, Novak Djokovic zu erreichen, um mit dem Präsidenten des ATP-Spielerrats über die Zukunft des Tennis' zu sprechen. Vergeblich. «Es ist nicht einfach, ihn zu erwischen», wird Federer in Miami vom «Tagesanzeiger» zitiert. 

Es wird immer wieder gemunkelt, dass es Spannungen zwischen der Nummer 1 und dem Maestro gäbe, da sie andere Ansichten über mögliche Veränderungen im Tennis hätten. Zuletzt haben sich Federer und Rafael Nadal für den abgesetzten ATP-Präsidenten Chris Kermode eingesetzt, was auf Initiative von Djokovic lanciert wurde.



Zu einem kurzen Treffen und Gespräch kam es bei der Eröffnung des neuen Stadions in Miami. «Wir redeten normal miteinander, gaben uns die Hand. Ich sehe nicht, dass es hier ein Problem gäbe», sagt Federer. Auch Djokovic will nichts von Spannungen zwischen ihm und dem Schweizer wissen. Trotzdem bleibt Federer etwas noch unbeantwortet: «Was ich immer noch gerne wissen würde: Was ist seine Vorstellung von einer perfekten Tour? Wenn er einmal Zeit hat, kann er mir das sagen.»

Ist Djokovic mit seiner Rolle überfordert?

Dass Djokovic diesen Gesprächen auch künftig bewusst fernbleiben möchte, zeigen die Aussagen nach dem Dritt-Runden-Out in Indian Wells. Der Serbe hat nach der Niederlage gegen Philipp Kohlschreiber gesagt, er habe sich mit zu vielen Dingen ausserhalb seiner Routine beschäftigt und deswegen Energie verschwendet.



Es ist jedoch ausgerechnet der 20-fache Grand-Slam-Sieger, der dem 31-Jährigen den Rücken stärkt: «Ich verstehe, dass Djokovic in Indian Wells abgelenkt gewesen sein soll. Das war ich als Präsident des ATP-Spielerrats gelegentlich auch. Wenn du von sechs bis elf Uhr abends Meetings hast, ist das keine so ideale Vorbereitung auf ein Turnier, wie wenn du am Pool liegst und dann entspannt etwas essen gehst.»

Möglicherweise ist Djokovic als Präsident des ATP-Spielerrats etwas überfordert. Die beiden Streithähne könnten am ATP 1000-Turnier in Miami erst im Final aufeinander treffen. Kaum vorstellbar, dass dann Zeit zum Reden gibt.

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