Wimbledonsiegerin Garbiñe Muguruza, vor einem halben Jahr die Nummer 1 der Welt, scheitert in Indian Wells nach klarer Führung und drei bei eigenem Aufschlag vergebenen Matchbällen im Startspiel.
Muguruza (WTA 3) unterlag der amerikanischen Qualifikantin Sachia Vickery (WTA 100) in zwei Stunden und 12 Minuten 6:2, 5:7, 1:6. Muguruza führte nach weniger als einer Stunde 6:2 und mit zwei Breaks 3:0. Danach übernahm die 22-jährige Amerikanerin, die vorher noch keine Top-10-Spielerin geschlagen hatte, das Diktat. Beim Stand von 6:2, 5:4, 40:0 und eigenem Aufschlag vergab Muguruza drei Matchbälle.
Vickery spielt gegen die Japanerin Naomi Osaka (WTA 44) am Sonntag um einen Platz im Achtelfinal. Das ist erstaunlich, weil sich in dieser Sektion der Draw mit Muguruza, Maria Scharapowa und Agnieszka Radwanska drei Spielerinnen tummelten, die in der Weltrangliste schon die Plätze 1 (Muguruza, Scharapowa) und 2 (Radwanska) belegt hatten. Osaka qualifizierte sich mit Siegen über Scharapowa und Agnieszka Radwanska für die 3. Runde.
Bencic bricht nach 90 Minuten ein
Die Vorentscheidung fiel nach anderthalb Stunden und unmittelbar nach der besten Phase von Belinda Bencic. Die Schweizerin zollte den hohen Temperaturen Tribut und brach nach dem souverän gewonnenen zweiten Satz ein. Bencic führte im ersten Game des dritten Satzes bei eigenem Aufschlag noch 40:0, verlor anschliessend aber die nächsten sechs und 13 der nächsten 15 Ballwechsel. Zwar realisierte Bencic zum 1:3 nochmals ein Break, gleich anschliessend brachte sie aber zu Null ein weiteres Aufschlagspiel nicht durch.
Für Belinda Bencic stellt das Ausscheiden eine weitere Enttäuschung dar, auch wenn eine Niederlage gegen die Nummer 6 der Welt gewiss keine Tragödie darstellt. Aber Ostapenko ist gleich jung wie Bencic (20) und verlor in den ersten zwei Monaten der Saison viermal in der Startrunde. Ostapenko hatte in Indian Wells noch nie eine Runde überstanden, derweil Bencic das Turnier in der Wüste als einen ihrer Lieblingsanlässe bezeichnet. Ostapenko schien eine Gegnerin zu sein, die zum Exploit einlud. Und bis in den Viertelfinal hätte Bencic keiner Top-40-Gegnerin mehr begegnen können.
Aber Bencic muss auch erkennen, dass die Rückkehr dorthin, wo sie vor zwei Jahren stand (Platz 7 in der Weltrangliste), schwieriger zu realisieren ist als die Rückkehr von Position 318 unter die Top 100 mit Turniersiegen in Dubai, Taiwan, Thailand und St. Petersburg am Ende des letzten Jahres. Seit dem sensationellen Startsieg am Australian Open Anfang Januar gegen die Weltranglistenfünfte Venus Williams verlor Bencic bereits wieder fünf von sechs Einzeln.