Beim WTA-Turnier in Montreal muss sich die französische Weltnummer 6 Caroline Garcia schon in der 2. Runde geschlagen geben. Um ein Haar wäre die 29-Jährige wegen eines Aussetzers sogar disqualifiziert worden.
Beim Stand von 4:4 im ersten Satz passiert es: Caroline Garcia verzieht eine Rückhand, der Ball fliegt ins Aus und Gegnerin Marie Bouzkova kriegt drei Breakbälle. Der Frust bei der Französin ist gross. Sie drischt mehrere Bälle wuchtig mit dem Schläger an den Boden und erntet Buhrufe des Publikums.
Doch damit nicht genug. Als Garcia dann auch noch eine Verwarnung erhält, weil sie sich mit dem Aufschlag zu lange Zeit gelassen hat, gibt es hämischen Applaus für die Stuhlschiedsrichterin.
Und schliesslich der Total-Aussetzer, als das Game nach einem weiteren unerzwungenen Fehler zu Ende ist: Die Weltnummer 6 drischt einen weiteren Ball ins Netz – just in dem Moment, als der Balljunge über den Court läuft. Nur ganz knapp verfehlt der Ball das Kind.
Absicht ist Garcia da nicht zu unterstellen, unüberlegt war die Aktion dennoch. Glück aber für alle Beteiligten: Der Balljunge kommt mit dem Schrecken davon – und Garcia darf weiterspielen. Ein Treffer hätte sehr wahrscheinlich zur Disqualifikation geführt.
Garcia vor US Open im Formtief
Das Spiel geht am Ende trotzdem verloren. Die Tschechin Bouzkova gewinnt die Partie in drei Sätzen 6:4, 4:6, 6:2 und erreicht die Achtelfinals. Und für Garcia endet das Turnier wie schon vor einer Woche in Washington mit dem ersten Auftritt.
Die Vorbereitung auf die am 28. August beginnenden US Open könnte besser laufen. Was Garcia aber Hoffnung geben dürfte: In New York erreichte sie vor einem Jahr mit dem Halbfinal-Einzug das beste Grand-Slam-Resultat ihrer Karriere.