US-Jungstar fordert Serbe Günthardt: «Diesen Vorteil hat Shelton gegen Djokovic»

DPA/SB10/RM

8.9.2023

Günthardt: «Diesen Vorteil hat Shelton gegen Djokovic ...»

Günthardt: «Diesen Vorteil hat Shelton gegen Djokovic ...»

Für den Männerfinal an den US Open gibt es zwei klare Favoriten. Heinz Günthardt verrät, wer und wie, diese Konstellation noch verhindern könnte.

07.09.2023

Ben Shelton geht als grosser Aussenseiter in das US-Open-Halbfinale gegen Novak Djokovic. Der Amerikaner will den serbischen Tennis-Superstar überraschen.

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  • Novak Djokovic und Titelverteidiger Carlos Alcaraz gehen als Favoriten in die Halbfinals bei den US Open.
  • Der dreimalige Sieger Djokovic will am Freitag gegen den Amerikaner Ben Shelton sein zehntes Endspiel beim Grand-Slam-Turnier in New York erreichen.
  • Der Aussenseiter hofft darauf, den Serben mit seinem angriffigen Spiel überraschen zu können. Tennis-Experte Heinz Günthardt schätzt seine Chancen auf einen Coup ein. 

Der amerikanische Jungstar Ben Shelton ist die grosse Überraschung in New York. Zwar hatte der Sohn des früheren US-Profis Bryan Shelton bereits bei den Australian Open das Viertelfinale erreicht. Abseits davon konnte er vor den US Open jedoch insgesamt nur sieben Matches im kompletten Jahr auf der ATP Tour für sich entscheiden.

Shelton setzt im Halbfinale bei den US Open gegen den 23-maligen Grand-Slam-Turniersieger Novak Djokovic auch auf den Überraschungseffekt. «Mit meinem Spielstil ist es ein Vorteil, gegen jemanden zum ersten Mal zu spielen. Ich denke, dass ich einiges mitbringe, das du in einem normalen Match auf der ATP-Tour nicht siehst», sagte der 20-Jährige vor dem Tennis-Duell am Freitag (21 Uhr MESZ) beim Grand-Slam-Turnier in New York. «Ich versuche etwas zu machen, das anders und hoffentlich störend ist.»

Mit seinem krachenden Aufschlag, schnellen Vorhänden und dem Plan, Punkte schnell zu gewinnen, sorgte Shelton für Aufsehen in New York und bezwang auch seinen Landsmann Frances Tiafoe in vier Sätzen im Viertelfinale.

Djokovic: «Er serviert einige Bomben dieses Turnier»

Auch Tennis-Experte Heinz Günthardt sieht im Spielstil von Shelton ein Vorteil: «Er spielt komplett anders als ein Grundlinienspieler und ist Linkshänder», so der 64-Jährige und betont: «Ausserdem serviert er richtig gut.» Gegen 40 Prozent der Punkte müsse er bei eigenem Aufschlag machen, glaubt Günthardt. Die Match-Taktik von Shelton sei klar: «Die Ballwechsel kurz halten, um Djokovic keinen Rhythmus zu geben.»

Shelton hält mit 239,7 Stundenkilometern die Bestmarke für den schnellsten Aufschlag bei dieser Auflage der US Open. «Er serviert einige Bomben dieses Turnier», sagte Djokovic anerkennend.

Die beiden Spieler sind auf der Tour bisher noch nie aufeinandergetroffen. Das könne ebenfalls ein kleiner Vorteil sein für Shelton: «So besteht die Chance, dass Djokovic ein wenig Zeit braucht, bis er die Aufschläge seines Gegners lesen kann.»

Djokovic spielt gegen das Publikum

Der Serbe will sich wie schon beim klaren Viertelfinalerfolg über US-Profi Taylor Fritz auch nicht von den zahlreichen Heimfans aus der Fassung bringen lassen. «Manchmal beachte ich nicht wirklich, was auf den Tribünen passiert. Aber manchmal will ich antworten und Energie daraus ziehen», sagte Djokovic.

Der erfolgreichste Tennisspieler der Geschichte will in New York seinen 24. Grand-Slam-Titel perfekt machen. Auch Günthardt ist beeindruckt von den bisherigen Auftritten von Djokovic: «Er ist stark wie eh und je – unglaublich solide von der Grundlinie, er bewegt sich wie immer sehr gut.»

Das zweite Halbfinale bestreiten Alexander Zverevs Bezwinger Carlos Alcaraz aus Spanien und der Russe Daniil Medwedew. Als Titelverteidiger und Weltranglistenerste ist Alcaraz der Favorit für die Partie.