Bis mindestens Anfang August sind alle offiziellen Turniere der ATP und der WTA gestrichen. Trotzdem gibt es Mitte Juli in Berlin Weltklasse-Tennis zu bestaunen. Für die «Bett1 Aces» gibt Tommy Haas gar sein Comeback.
Vom 13. bis zum 19. Juli geht in Berlin das Einladungsturnier «Bett1 Aces» über die Bühne. Während der ersten drei Tage messen sich die Teilnehmer im Steffi-Graf-Stadion auf Rasen, ab dem 17. Juli geht es in einem zweiten Turnier auf Hartplatz in einem Hangar des ehemaligen Flughafens Tempelhof zur Sache.
Gespielt wird über zwei Gewinnsätze, der dritte Satz würde als «Match-Tie-Break» ausgetragen. Linienrichter gibt es keine – dafür kommt Hawk Eye bei jedem Ballwechsel zum Einsatz. Ausgeschüttet werden je 100'000 Euro bei den Männern und den Frauen. «Wir folgen dem Beispiel der Fussball-Bundesliga und wollen Akzente setzen», sagt Veranstalter Edwin Weindorfer. «Die ganze Tennis-Welt soll auf Berlin blicken.»
Grosse Namen dabei – und ein Rückkehrer
Um ein attraktives Teilnehmerfeld zu gewährleisten, sollen absolute Top-Spieler in die deutsche Hauptstadt gelockt werden. Bei den Männern stehen mit Dominic Thiem (ATP 3), Alexander Zverev (ATP 5) und Nick Kyrgios (ATP 40) bereits drei grosse Namen als Teilnehmer fest. Hinzu kommen Nachwuchstalent Yannick Sinner und – zur grossen Überraschung aller – der längst zurückgetretene Tommy Haas.
«Wer mich kennt, der weiss, dass ich nicht nach Berlin komme, nur um einen guten Trainingspartner abzugeben», gibt sich Haas im Vorfeld ehrgeizig und kündigt an: «Ich werde mich in den kommenden Wochen intensiv und professionell vorbereiten».
Nichtsdestotrotz sieht sich der 42-Jährige klar in der Aussenseiterrolle: «Ich bin natürlich schon sehr gespannt, wie gut ich mit meinen weitaus jüngeren Gegnern mithalten kann.» Immerhin werde die fehlende Matchpraxis nicht zu sehr ins Gewicht fallen, hofft der Deutsche. «Denn die Jungs haben durch die Turnierpause ja auch kaum ernstzunehmende Spiele in den Beinen.»
Dank der Zusage von Tennis-Rentner Haas fehlt im Tableau der Männer damit nur noch ein Teilnehmer. Geht es nach Organisator Weindorfer, soll ein weiterer grosser Name das Feld komplettieren. «Wir verhandeln mit zwei Grand-Slam-Siegern», sagt er der «B.Z.» und verrät: «Roger (Federer) spielt gerne auf Rasen, er will aber erstmal abwarten.»