Roger Federer greift in Halle nach seinem zehnten Titel. Der topgesetzte Schweizer bezwang am Vorbereitungsturnier für Wimbledon den französischen Überraschungs-Halbfinalisten Pierre-Hugues Herbert (ATP 43) in gut einer Stunde 6:3, 6:3.
Im vierten Spiel der Saison auf Rasen präsentierte sich Federer erstmals wie der Wimbledon-Favorit, der er für die Buchmacher zusammen mit Novak Djokovic ist. Nach den knappen Dreisatz-Erfolgen gegen Jo-Wilfried Tsonga und Roberto Bautista Agut blieb der Baselbieter im ersten Duell mit dem 28-jährigen französischen Doppelspezialisten Herbert ungefährdet. Er brachte seine Servicegames durchwegs souverän durch und nahm Herbert dreimal den Aufschlag ab. Im ersten Satz legte er mit einem frühen Break vor, im zweiten gelangen ihm solche zum 4:3 und zum 6:3. Nach lediglich 62 Minuten verwertete er mit einem Vorhand-Passierball seinen ersten Matchball.
Herbert stand im Februar in Montpellier erstmals in einem Einzelfinal auf ATP-Stufe (Zweisatz-Niederlage gegen Landsmann Tsonga). Im Doppel komplettierte der gelegentliche Sparring-Partner von Federer im Januar am Australian Open an der Seite von Nicolas Mahut seinen Karriere-Grand-Slam. Wie chancenlos der 28-Jährige nun gegen sein einstiges Jugend-Idol war, unterstrichen diese Zahlen: Er gewann im zweiten Satz bei Aufschlag Federer bloss einen Punkt und als Returnspieler insgesamt deren fünf. Er sah sich mit acht Breakbällen gegen sich konfrontiert und kam selbst zu keinem.
Federer hält viel von seinem Final-Gegner Goffin
Im seinem 13. Halle-Final trifft Federer am Sonntag mit David Goffin erneut auf einen Ungesetzten. Der in der Weltrangliste auf Platz 33 abgerutschte 28-jährige Belgier steht nach einer Reihe von Verletzungen zum ersten Mal seit November 2017 in einem ATP-Final. Er bezwang Matteo Berrettini (ATP 22) 7:6 (7:4), 6:3 und stoppte damit den Lauf des italienischen Stuttgart-Siegers der Vorwoche. Gegen Federer gewann Goffin in acht Anläufen einzig 2017 im Halbfinal der ATP Finals in London.