Nach dem Abflug von Novak Djokovic liegt der Fokus in Melbourne endlich wieder auf dem Sport. Tennis-Experte Heinz Günthardt analysiert im Gespräch mit blue Sport die Top-Favoriten und schätzt die Chancen von Belinda Bencic an den Australian Open ein.
Heute Montag ist der Startschuss der Australian Open gefallen. Durch die Abwesenheit des Titelverteidigers und Weltranglistenersten Novak Djokovic wird die Favoritenliste bei den Männern länger. Holt sich nun Rafael Nadal seinen 21. Gand-Slam-Titel und überflügelt damit Djokovic und Roger Federer?
Heinz Günthardt zählt den Spanier nicht zu den grössten Anwärtern auf den Triumph. «Favorit Nummer 1 ist Alexander Zverev. Ich denke, die Zeit ist reif (für seinen ersten Grand-Slam-Titel). Er hat Olympia gewonnen, er hat die Finals gewonnen und stand im US-Open-Final», so der 62-Jährige. «Bis jetzt scheiterte er an seinen eigenen Anforderungen. Vielleicht hat ihm der Olympiasieg geholfen, über diese Hürde zu kommen.»
Auch Daniil Medvedev und Stefanos Tsitsipas traut er den Titel zu. «Auf dem Papier müsste es einer dieser Drei packen», glaubt Günthardt. Nadal hingegen sei ein grosses Fragezeichen. Aufgrund seiner Verletzungen zählt Günthardt den Spanier nicht zu den Favoriten, «er hat aber sicher Aussenseiterchancen».
Grosse Chancen für die Schweizerinnen
Offen ist auch das Rennen bei den Frauen. Günthardt traut den Schweizerinnen einiges zu. «Belinda Bencic, Jil Teichmann und Viktorija Golubic haben schon bewiesen, dass sie die besten Spielerinnen schlagen können. Warum sollen sie das an den Australian Open nicht auch machen können?», fragt der Tennis-Experte. «Auf einer Liste mit den 30 besten Spielerinnen wären Bencic, Teichmann und Golubic sicher drauf.»
Insbesondere Olympiasiegerin Bencic hätte gute Chancen auf den Turniersieg. «Alle haben sehr grossen Respekt vor Bencic», so Günthardt. «Sie ist ganz gefährlich und es gibt nur ganz wenige Spielerinnen, die gerne gegen Belinda spielen.»