Peinlich-Pleite gegen Weltnummer 123 «Ich war wirklich schlecht» – hier hört Djokovic einfach auf, zu spielen

Jan Arnet

12.3.2024

Djokovic unterliegt der Weltnummer 123

Djokovic unterliegt der Weltnummer 123

Novak Djokovic scheitert beim ATP-1000-Turnier in Indian Wells in der 3. Runde. Der kaum bekannte Italiener Luca Nardi, die Nummer 123 im Ranking, schafft gegen den Serben die Sensation.

12.03.2024

Novak Djokovic scheitert in Indian Wells schon in der 3. Runde an der Weltnummer 123 Luca Nardi. Schon mitten im Spiel sorgt ein kurioser Punkt für Aufregung. Nach der Partie sucht der Serbe nach einer Erklärung für die Pleite.

Jan Arnet

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Dem 20-jährigen Nobody Luca Nardi gelingt in Indian Wells die Sensation. Die Weltnummer 123 schlägt Novak Djokovic in der 3. Runde.
  • «Er hat verdient gewonnen», lobt Djokovic den Italiener nach dem Spiel. Mit seinem Auftritt ist der Serbe dagegen überhaupt nicht zufrieden: «Mein Niveau war wirklich, wirklich schlecht.»
  • Für «Lucky Loser» Nardi ist es ein Sieg gegen sein grosses Idol. In seinem Zimmer hängt sogar ein Djokovic-Poster, wie er verrät.

Was für eine Sensation in Indian Wells! Beim ATP-1000-Turnier in Kalifornien muss sich die Weltnummer 1 Novak Djokovic der Nummer 123 Luca Nardi in drei Sätzen (4:6, 6:3, 3:6) geschlagen geben. Nie zuvor verlor Djokovic bei einem Turnier dieser Kategorie oder bei einem Grand Slam gegen einen in der Weltrangliste derart tief eingestuften Spieler.

Wie konnte es dazu kommen? «Er ist sehr talentiert. Er kam als ‹Lucky Loser› ins Hauptfeld, hatte also wirklich nichts zu verlieren und spielte grossartig. Er hat verdient gewonnen», sagt Djokovic nach der Partie. «Ich war eher von meinem Niveau überrascht. Mein Niveau war wirklich, wirklich schlecht.»

Dass der 36-Jährige nicht ganz auf der Höhe war, zeigte ein Ballwechsel im zweiten Satz bei einem Breakball für Nardi. Nach einem halbherzigen Return des Italieners spielte Djokovic den Ball zwar noch übers Netz, hörte dann aber einfach auf, zu spielen, und so holte sich Nardi das Break. Djokovic verstand die Welt nicht mehr und musste sich vom Stuhlschiedsrichter erklären lassen, dass das Spiel weiterläuft, wenn vom Linienrichter kein Aus-Ruf kommt.

Nardi war in der Quali eigentlich schon gescheitert

Für den 20-jährigen Italiener ist es der bislang grösste Sieg seiner Karriere. Speziell ist der Coup auch, weil Nardi schon vor Beginn des Turniers sagte, dass Djokovic sein grosses Vorbild sei. In seinem Zimmer hängt sogar ein Poster des 24-fachen Grand-Slam-Siegers. «Jeden Abend, wenn ich ins Bett gehe, sehe ich Novak. Ich denke, dass ich es behalten werde», lächelt der Youngster nach seinem Triumph. 

Nardi war in der Qualifikation gegen David Goffin eigentlich schon gescheitert, rutschte aber als «Lucky Loser» für den verletzten Tomas Martin Etcheverry doch noch ins Hauptfeld nach. Jetzt der Sensationssieg gegen Djokovic. «Ein Wunder», sagt Nardi.

Dass die Weltnummer 123 selbst nicht an diesen Coup geglaubt hatte, zeigt seine Antwort, als Nardi gefragt wird, was er von Tommy Paul hält. «Tommy Paul? Was soll mit ihm sein?», fragt Nardi verwundert. «Ich spiele gegen ihn? Wirklich? Das wusste ich nicht. Ich habe mir das Tableau nicht mal angesehen.»