Dank Roger Federer und Stan Wawrinka gehört die Schweiz in den letzten Jahren weltweit zu den erfolgreichsten Nationen im Männertennis. Ein Blick auf die Juniorentour macht Hoffnung, dass das so bleiben könnte.
2003 gewinnt ein gewisser Stan Wawrinka im Alter von 18 Jahren die French Open der Junioren und sorgt für den achten Schweizer Triumph an einem Major auf Nachwuchsstufe. Der Romand soll bis zum heutigen Tag aber der letzte Schweizer Junior bleiben, der sich bei den Jungs durchsetzen kann. Während Wawrinka zusammen mit Federer auf der ATP-Tour für ganze 23 Grand-Slam-Triumphe sorgt, herrscht bei den Männern auf Nachwuchsstufe seit 17 Jahren Flaute.
Jetzt macht der Blick auf die Junioren-Tour Hoffnung auf neue Erfolge. Beim ITF JA-Turnier in Osaka – nach den Grand Slams ein Junioren-Turnier der höchsten Kategorie – ist die Schweiz in der vergangenen Woche die dominierende Nation. Mit Dominic Stricker, Leandro Riedi und Jeffrey von der Schulenburg stellt die Schweiz drei der vier Halbfinalisten.
Um ein Haar wäre es gar noch besser gekommen, doch der erst 16-jährige Jérôme Kym verliert seinen Viertelfinal gegen die Nummer eins des Turniers, Harold Mayot, in drei Sätzen knapp. Ohnehin avanciert der Franzose zum grossen Spielverderber für die Schweizer. Im Halbfinal stoppt er Stricker und im Endspiel überlässt er Von der Schulenburg, der den rein Schweizerischen Halbfinal gegen Riedi für sich entscheiden kann, nur drei Games.
Was im Einzel knapp nicht gelingt, holt das Schweizer Duo Kym/Stricker in der Doppelkonkurrenz nach. Die beiden sind in Japan von niemandem zu stoppen und triumphieren dank Siegen über die Turniernummern eins, zwei und vier hochverdient.
Drei Schweizer in den Top 25
Die hervorragende Teamleistung der Schweizer in Osaka spiegelt sich am Montag auch in der Weltrangliste, in der gleich drei Schweizer unter den besten 25 rangieren. Stricker ist neu die Weltnummer 10, Riedi die Nummer 15 und Von der Schulenburg macht einen Sprung von der 51. auf die 24. Position. Weil Jérôme Kym sogar 59 Plätze gutmacht und nun auf Rang 80 steht, sind neu vier Schweizer in den Top 100.
Dass die Schweizer Zukunftshoffnungen auch bei den Majors durchaus mithalten können, zeigen Stricker und Riedi an den US Open im September. Stricker stösst bis in den Viertelfinal vor, Riedi bleibt zwar in der zweiten Runde hängen, nimmt dem späteren Halbfinalisten Nakashima aber einen Satz ab. Der Sprung an die absolute Weltspitze ist bisher noch keinem gelungen, dennoch darf man auf die zukünftige Entwicklung gespannt sein.
Wenn man bedenkt, dass Jérôme Kym nur fünf Monate vor Federers erstem Wimbledon-Triumph 2003 das Licht der Welt erblickte, lässt sich festhalten: Für den grossen Coup bleibt den Jungs noch genug Zeit.