Anastasia Pawljutschenkowa und Barbora Krejcikova spielen beim French Open um den Titel. Pawljutschenkowa schlägt Tamara Zidansek 7:5, 6:3 und Krejcikova die Griechin Sakkari 7:5, 4:6, 9:7.
Sakkari, die auf dem Weg in den Halbfinal die beiden Vorjahresfinalistinnen Sofia Kenin und Iga Swiatek eliminiert hatte, wird diese Niederlage nicht so schnell vergessen. Die Weltranglisten-18. führte in allen drei Sätzen, nur den zweiten konnte sie nach 4:0-Vorsprung mit Ach und Krach gewinnen. Im dritten Umgang lag sie 5:3 voraus und hatte bei eigenem Service einen Matchball.
Mit Krejcikova triumphierte die Spielerin, die etwas solider und weniger fehleranfällig war. Auch die Weltranglisten-33. war nicht immer stilsicher, aber sie konnte sich immer wieder zurückmelden und war dann, wenn es am meisten zählte, besser als Sakkari. Nach drei Stunden und 18 Minuten und einer packenden Schlussphase nutzte sie ihren fünften Matchball.
Kurz zuvor hatte sich beim vierten Matchball der Tschechin eine Szene abgespielt, die viel diskutiert worden wäre, wenn Sakkari den Match noch gewonnen hätte. Der Stuhlschiedsrichter gab einen Ball der Griechin gut, der eigentlich – so das Verdikt des dem TV zur Verfügung stehenden Hawk-Eye – eigentlich out gewesen wäre.
Am Samstag kann Krejcikova ihren steilen Aufstieg der letzten Monate mit dem ersten Grand-Slam-Titel im Einzel krönen. Vor dieser Saison war sie vor allem als Doppelspielerin mit fünf Major-Titeln (2 im Doppel, 3 im Mixed) bekannt. Auch in Paris steht sie mit Katerina Siniakova im Halbfinal. Nun startet sie aber auch im Einzel durch. Im März stand die 25-Jährige in Dubai beim WTA-1000-Turnier im Final und unmittelbar vor Roland Garros kam sie in Strassburg zu ihrem ersten Turniersieg. Gegen Sakkari gewann sie ihren elften Match in Folge.
Pawljutschenkowa im 52. Versuch
Später als viele gedacht hatten, steht Pawljutschenkowa in ihrem ersten Grand-Slam-Final. Die 29-Jährige aus Samara war schon als 15-Jährige die Nummer 1 der Juniorinnen und drei Jahre später in den Top 30 der Welt. Doch der grosse Durchbruch gelang ihr nicht, eine kurze Zeit lang strebte sie ihn mit Martina Hingis als Coach an. In diesem Jahr in Paris zeigt sie sich spielerisch und mental gefestigt.
Nachdem sie dreimal in Folge gegen Aryna Sabalenka, Victoria Asarenka und Jelena Rybakina eher die Aussenseiterin gewesen war, musste Pawljutschenkowa gegen eine Überraschungsfrau liefern. Zidansek, die Nummer 85 der Welt, kam mit ihrem ihrem lauffreudigen, mutigen Spiel als erste Slowenin bei einem Grand-Slam-Turnier über den Achtelfinal hinaus.
Im Gegensatz zu Pawljutschenkowa besitzt Zidansek aber keine überragenden Gewinnschläge. Vor allem beim Service, den sie sechsmal abgeben musste, zeigte die eher klein gewachsene 23-Jährige Schwächen. Die routinierte Pawljutschenkowa hatte ihre Nerven besser im Griff und kommt im 52. Grand Slam, nach so vielen Anläufen wie noch keine vor ihr, zur Final-Premiere.