Der Pro Cup in Biel am Samstag und Sonntag hat drei Ziele: den Akteuren Spielpraxis und eine Verdienstmöglichkeit zu bieten und dem Tennis TV-Präsenz.
Sportlich ist der Wert des Pro Cups bescheiden. Es ist ein Exhibitionturnier, bei dem Schweizer, die normalerweise im gleichen Davis-Cup- oder Fed-Cup-Team spielen, gegeneinander antreten – am Samstag die Frauen, am Sonntag die Männer. Ausser dem verletzten Roger Federer und Stan Wawrinka, der ebenfalls seit Jahren nicht mehr Davis Cup spielt, stehen die besten Schweizer Spielerinnen und Spieler im Einsatz.
In einem Teamwettkampf gibt es am Samstagnachmittag bei den Frauen zwei Einzel, ein Legenden-Einzel und ein Doppel, die auch von SRF2 übertragen werden. Bei den Männern sind es am Sonntag vier Einzel und ein Doppel. Sämtliche Spiele werden im «Fast 4»-Format (zwei Sätze auf vier Games, bei Satzgleichstand ein Match-Tiebreak auf zehn Punkte) ausgetragen.
«Es ist eine gute Sache, dass etwas gemacht wird», freut sich Davis-Cup-Captain Severin Lüthi, der neben TV-Experte und Fed-Cup-Captain Heinz Günthardt jeweils eines der beiden Teams anführt. Es gebe den Schweizer Akteuren Matchpraxis, einen finanziellen Zustupf in Form einer Antrittsgage und nicht zuletzt Präsenz und Visibilität in der Öffentlichkeit für das Tennis.
Besonders gespannt sein darf man auf das Legenden-Einzel am Samstag zwischen Martina Hingis und Patty Schnyder. Die 41-jährige Schnyder wohnt mittlerweile in Norddeutschland, verbringt aber die Sommerferien oft in der Schweiz. Die Baselbieterin begann rund ein halbes Jahr nach der Geburt ihres zweiten Kindes im Juni 2019 wieder etwa zweimal pro Woche Tennis zu spielen. «Es ist die beste Möglichkeit, um von den beiden kleinen Kindern abzuschalten», meinte sie am Freitag in Biel lachend.
Bezüglich Niveau wollte sie aber nicht zu viel versprechen. «Wir wissen wohl selber nicht, was zu erwarten ist», sagte die ehemalige Nummer 7 der Welt. «Es könnte ein paar kuriose Ballwechsel zu sehen geben.»