Andrej Rublew bricht gegen Landsmann Daniil Medwedew mehrere Banne. Im Halbfinal des ATP-1000-Turniers in Cincinnati siegt der 23-Jährige im russischen Duell 2:6, 6:3, 6:3. Medwedew erlebt während des Spiels eine Schrecksekunde.
Der Umschwung zu Gunsten des Aussenseiters Rublew kam im zweiten Satz, als Medwedew beim Stand von 1:1 mit einer TV-Kamera kollidierte und sich in der Folge behandeln lassen musste. Zwar konnte der zweifache Grand-Slam-Finalist die Partie fortsetzen, fand allerdings nicht mehr zur Form der letzten Tage zurück.
«Ich habe mir fast die Hand gebrochen, nimm sie sofort weg!», forderte Medwedew nach der Schrecksekunde vom Stuhlschiedsrichter, nachdem er der Kamera noch einen ordentlichen Tritt verpasste. Der Unparteiische gab dem Russen aber zu verstehen, dass die Kamera an diesem Platz bleiben muss, was Medwedew offensichtlich nicht verstehen konnte.
Für Rublew, die Nummer 7 der Welt, war es der erste Erfolg gegen Medwedew überhaupt. «Es fühlt sich an wie wenn man sein Diplom an der Universität erhält», sagte Rublew nach seinem historischen Sieg. In vier Duellen mit der Nummer 2 der Welt, die anfangs Woche in Toronto ihren vierten Triumph auf Masters-1000-Ebene realisiert hat, war Rublew bis Samstag noch nicht einmal ein Satzgewinn geblieben.
Auch in Cincinnati sah es zunächst nicht nach einer Trendwende zugunsten des zwei Jahre jüngeren Russen aus. Lediglich 39 Minuten benötigte Medwedew, um den ersten Satz mit 6:2 zu gewinnen. Nach seinem Triumph in Toronto war Medwedew in Cincinnati makellos in den Halbfinal marschiert. Nach dem Crash mit der TV-Kamera nahm das Ungemach dann aber seinen Lauf und Medwedew kassierte die ersten Satzverluste am Turnier, die letztlich zur Niederlage führten.