Ärger um Night Session in Paris Turnierdirektorin Mauresmo: «Die Uhrzeit wirft tatsächlich Fragen auf»

ck, sda

2.6.2022 - 13:19

Novak Djokovic zur Night Session: «Das ist die Welt in der wir leben»

Novak Djokovic zur Night Session: «Das ist die Welt in der wir leben»

Das Duell war einmal mehr episch. Rafael Nadal bezwingt Novak Djokovic im Viertelfinale der French Open. Nach der Partie ist vor allem die Night Session ein Thema. Der Serbe hat eine deutliche Meinung dazu.

01.06.2022

Tennis bis in die frühen Morgenstunden – das ist neu am French Open und gefällt nicht allen. Turnierdirektorin Amélie Mauresmo deutet mögliche Anpassungen an.

ck, sda

Rafael Nadal gegen Novak Djokovic am Dienstag bis um Viertel nach eins in der Früh, am Mittwoch Casper Ruud und Holger Ruud bis um 0.42 Uhr. Die erstmals mit Publikum ausgespielten Night Sessions in Paris haben es in sich – und sorgen auch für Unmut.

Einerseits bei den Spielern. Rafael Nadal redete nach seinem Sieg gegen Djokovic Klartext: «Ich verstehe den geschäftlichen Teil des Tennis, aber das ist ohne Zweifel zu spät.» Man könne gerade auf Sand nicht erst um 21 Uhr beginnen. «Da muss man eine bessere Balance finden.»

Die neue Turnierdirektorin Amélie Mauresmo, selber eine ehemalige Weltnummer 1, gab ihm am Tag danach zumindest teilweise recht. «Die Uhrzeit wirft tatsächlich Fragen auf», stellte die Französin fest. «Wir werden das nach dem Turnier in Ruhe anschauen müssen.» Djokovic gab sich zu dem Thema fatalistisch: «Die Meinungen gehen auseinander, ich finde, die Abendspiele beginnen zu spät. Aber die TV-Stationen entscheiden das, so ist die Welt, in der wir leben.»

Mehr Tickets, mehr TV-Geld

Damit trifft der Serbe den Nagel auf den Kopf. Seit der grosse Court Philippe-Chatrier vor zwei Jahren ein Dach und damit Flutlicht erhalten hat, gibt es eine Tag- und eine Nachtsession. Für die Abendmatches – an den ersten zehn Turniertagen jeweils einer – wurde mit dem amerikanischen Streaming-Giganten Amazon Prime ein separater Übertragungs-Deal eingegangen. Zudem können nun – wie seit Langem am Australian und am US Open – zweimal pro Tag Tickets verkauft werden.

Turnierdirektorin Amélie Mauresmo verspricht Lösungen fürs Nachtproblem an den French Open.
Turnierdirektorin Amélie Mauresmo verspricht Lösungen fürs Nachtproblem an den French Open.
Keystone

Der späte Schluss stellt allerdings auch die Zuschauer im Stadion vor Herausforderungen. Wenn es über Mitternacht hinaus geht, haben sie praktisch keine öffentlichen Verkehrsmittel, um nach Hause zu kommen. Auch da versprach Mauresmo eine Suche nach Lösungen.

Klar ist: Die Nachtübungen werden bleiben, zu viel Geld hängt daran. Gut möglich ist aber, dass sie in den kommenden Jahren eine halbe oder eine ganze Stunde früher beginnen.