Zürich
Roger Federer gelang bei seiner Rückkehr an die Swiss Indoors in Basel nach einjährigem Unterbruch ein Auftakt nach Mass. Der Rekordsieger setzte sich am Dienstag gegen den 19-jährigen Frances Tiafoe in gut einer Stunde 6:1, 6:3 durch und trifft nun auf Benoît Paire.
Roger Federer hatte vor seinem Erstrundengegner gewarnt. Als "jungen Wilden, der nach keinem Schema spielt", hatte er Tiafoe charakterisiert. "Eine schwierige Auslosung und alles andere als ein Traumlos für eine Erstrundenpartie." Präsent waren Federer die Erinnerungen an das jüngste Duell am US Open, als ihm der amerikanische Teenager mit Wurzeln in Sierra Leone in der 1. Runde alles abverlangt und er sich erst in fünf Sätzen durchgesetzt hatte. Aus dem Duell im Arthur-Ashe-Stadion schöpfte auch Tiafoe Mut, der mit 15 Jahren jüngste Orange-Bowl-Sieger aller Zeiten.
Doch Tiafoe, der noch nicht geboren war, als Federer 1997 erstmals an seinem Heimturnier die Qualifikation bestritten hatte, musste schnell erkennen, dass im Vergleich zu New York die Uhren in Federers Heimatstadt anders ticken. Es sei nicht einfach gewesen, gegen ihn zu spielen, eröffnete Tiafoe Federer am Netz, als er diesem zum Sieg gratulierte. Der 36-jährige Baselbieter erklärte dies mit dem Heimvorteil. "Er traute sich nicht so durchzuziehen wie in den beiden Partien gegen mich zuhause in Miami und New York."
Basel als spezielles Pflaster
Doch im Vergleich zum Auftritt in New York, als ihn in der Vorbereitung Rückenprobleme geplagt hatten, präsentierte sich Federer in Basel in wesentlich besserer körperlicher und mentaler Verfassung. Die Strapazen von seinem Triumph vor neun Tagen in Schanghai hat er gut verdaut. "Ich fühlte mich von Anfang an gut und war schnell unterwegs." Gleich im ersten Game schaffte er das Break, nach gut einer Viertelstunde führte Federer bereits mit 4:0, wobei er mit einigen Zauberschlägen für Raunen und Staunen in der St. Jakobshalle sorgte. "Es war der perfekte Einstieg in die Partie und das Turnier."
Er habe die Partie geniessen können, sagte Federer. Er gab zu, dass die Auftritte in seiner Geburtsstadt für ihn nicht nur neben dem Court, wo er vermehrt Autogramme gibt und Bekannte trifft als an anderen Turnieren, sondern auch auf dem Platz speziell seien. "Vor Schweizer Publikum zu spielen, bin ich mir nicht so gewohnt", sagte Federer. Manchmal habe er das Gefühl, etwas Spezielles bieten zu müssen, da dies möglicherweise erwartet werde. "Dann muss ich mich zügeln und aufpassen, dass ich nicht nur Serve-and-Volley spiele."
Gegen Tiafoe fand er die perfekte Mischung zwischen kontrolliertem Spiel von der Grundlinie und dem Risiko in der Offensive. Das entscheidende Break im zweiten Satz gelang ihm beim Stand von 4:3, nach gut einer Stunde beendete er mit seinem ersten Matchball die Partie, in der er keinen einzigen Breakball abzuwehren hatte, und kam zu seinem elften Sieg in Serie in Basel.
Wundertüte Paire
Federers nächster Gegner ist am Donnerstag Benoît Paire (ATP 40), gegen den er alle vier bisherigen Duelle gewonnen hat. 2012 in Basel setzte sich der siebenfache Titelträger gegen den Franzosen klar in zwei Sätzen durch. Federer kennt Paire und dessen Stärken und Schwächen gut: "Er hat einen guten ersten Aufschlag, eine super Rückhand und ist schnell auf den Beinen." Er treffe manchmal aber auch merkwürdige Entscheide und lasse sich gelegentlich schnell frustrieren. "Wichtig ist, dass ich wieder gut in die Partie starte und ihm zeige, dass es für ihn ein hartes Spiel wird."
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