Mit der 34-jährigen Bernerin Romina Oprandi tritt eine schillernde Persönlichkeit von der grossen Tennisbühne ab. Unzählige Verletzungen und Operationen prägen ihre Karriere.
Nach der 16. Operation ist genug: Nachdem sich Romina Oprandi im letzten Oktober nochmals am Handgelenk operieren liess, fehlte am Ende die Überzeugung für ein erneutes Comeback. Stattdessen hat die schweizerisch-italienische Doppelbürgerin mit ihrer Partnerin die Firma oro sport GmbH gegründet, die seit dieser Woche im Handelsregister eingetragen ist und mit der sie die Führung des Sportzentrums Thalmatt in Herrenschwanden bei Bern übernommen hat.
Die Erfahrungen mit vielen Verletzungen dürften Oprandi nun helfen, wenn das Sportcenter wegen des Coronavirus noch geschlossen bleiben muss. Auch als Tennisspielerin musste sie immer wieder improvisieren und Pläne umstellen. Die administrativen Arbeiten erledigen sie und ihre Partnerin gemeinsam, daneben ist Oprandi als Leiterin der Tennisschule, als diplomierte Personal Trainerin sowie Ernährungsberaterin engagiert.
Oprandi gewann 2006 mit dem italienischen Team den Fed Cup, auch wenn sie im Final nicht zum Einsatz kam. 2011 bezwang sie in 's-Hertogenbosch die damalige Weltnummer 2 Kim Clijsters. Die 3. Runde beim Australian Open 2012 war der Höhepunkt ihrer Grand-Slam-Karriere. 2013 belegte sie als Nummer 32 ihre Bestmarke in der Weltrangliste. Das Potenzial zu mehr wäre sicher da gewesen, die vielen Verletzungen verhinderten aber, dass sie dieses voll ausschöpfen konnte. Deshalb war es nun Zeit für einen neuen Lebensabschnitt.