Swiss Indoors Rückendeckung von Federer: «Stan hat eine legendäre Karriere» 

lbe

25.10.2019

Absolvierten am Freitag spontan eine Einheit in der St. Jakobshalle: Coach Severin Lüthi (links) und Roger Federer.
Absolvierten am Freitag spontan eine Einheit in der St. Jakobshalle: Coach Severin Lüthi (links) und Roger Federer.
Bild: Keystone

Statt sich mit Stan Wawrinka um einen Platz im Halbfinal der Swiss Indoors zu duellieren, entschädigt Roger Federer sein Heimpublikum mit einem spontanen Training. Dem verletzten Wawrinka gibt er Rückendeckung.

Gross war die Freude über das anstehende Schweizer Duell im Viertelfinal der Swiss Indoors – insbesondere bei allen Fans, die sich für Freitag ein Ticket ergattern konnten. Doch die Freude ist von kurzer Dauer, umso grösser dürfte jetzt die Enttäuschung sein. Denn nur Minuten nach seinem Kampfsieg über Frances Tiafoe gibt Stan Wawrinka an der Pressekonferenz bekannt, dass er wegen Rückenproblemen nicht gegen Roger Federer antreten kann. Das 27. Duell zwischen den beiden fällt (vorerst) ins Wasser.

Doch Federer wäre nicht Federer, wenn er die Fans in der Basler St. Jakobshalle nicht doch noch glücklich machen würde. Spontan setzt er ein kurzfristiges Training mit dem Schweizer Nachwuchstalent Yannick Steinegger an und sorgt dafür, dass die Zuschauer zahlreich in die Halle strömen – und doch noch etwas vom Lokalmatadoren und Publikumsliebling zu sehen bekommen.

«Das soll ihm erst mal einer nachmachen»

Neben dem Court stärkt er dem verletzten Landsmann Wawrinka nach dessen Kritik an der hohen Erwartungshaltung der Schweizer Medien den Rücken. Man werde im Tennis zu schnell als Verlierer abgestempelt. «Als Nummer 15 der Welt bist du nur okay, ein Viertelfinal tönt nicht gut.» Dabei müsse man bedenken, woher der Romand kommt: «Nach so schweren Knie-Operationen ist sein Niveau wieder sehr hoch. Er wird hundertprozentig in die Hall of Fame aufgenommen. Das soll ihm erst mal einer nachmachen», zeigt sich Federer beeindruckt: «Stan hat eine legendäre Karriere».

Allerdings glaubt Federer, dass das Phänomen der «verwöhnte Medien», wie sie Wawrinka nennt, nicht nur in der Schweiz vorkommt. «Generell ist es sicher nicht einfach für Stan. Denn im Tennis betrachtet man es nur als halbwegs gelungene Saison, wenn einer die Nummer 15 ist«, erklärt Federer gegenüber «SRF» und fügt an: «Als 15. bester Fussballer oder Basketballer sähe es ganz anders aus».

Am Samstag gilt es für Federer in Basel wieder ernst. Im Halbfinal trifft er auf den Sieger des Duells zwischen Stefanos Tsitsipas (ATP 7) und Filip Krajinovic (ATP 46). Die Partie beginnt frühestens um 16.00 Uhr.

Zurück zur StartseiteZurück zum Sport