Tennislegende Serena Williams hat ihre Vorsichtsmassnahmen während der Coronakrise erhöht. Dies, weil ihre medizinische Vorgeschichte sie dazu veranlasste, die Sache sehr ernst zu nehmen.
Nach einer langen Turnierpause spielt die 23-malige Grand-Slam-Siegerin am Montag beim WTA-Turnier in Lexington im US-Bundesstaat Kentucky mit.
Die US-Amerikanerin redet bei einer virtuellen Pressekonferenz über die letzten Monate: «Ich habe Anfang März mit dem Social Distancing begonnen.» So kreierten sie und ihr nahes Umfeld eine «Serena-Bubble». Sie isolierte sich mit ihrem Mann Alexis Ohanian und der zweijährigen Tochter Olympia zu Hause in Florida. «Ehefrau sein, Mutter sein, Kochen, Putzen, Frühlingsputz, Gesichtsmasken, Make-up-Tipps», beschrieb sie ihren Tagesablauf damals auf Instagram.
Diese radikale Massnahme sei nicht nur dem Umstand geschuldet, dass sie «etwas neurotisch» sei, erläutert die 38-Jährige: «Ich habe nicht die volle Lungenkapazität, daher bin ich nicht sicher, was mit mir geschehen würde. Ich bin sicher, dass es mir gut ginge, aber ich will es nicht herausfinden.»
Williams hatte 2011 eine Lungenembolie und musste sich einer Operation unterziehen, wobei man auch ein Blutgerinnsel entfernte. «Ich habe ungefähr 50 Masken, mit denen ich reise, ich möchte nie ohne eine sein – bei gesundheitlichen Bedenken bin ich super vorsichtig. Jeder in der ‹Serena-Bubble› ist wirklich geschützt.» Williams hält fest: «Es ist cool, Tennis zu spielen, aber das ist mein Leben und meine Gesundheit.»
Nachbildung von US-Open-Court als Trumpf?
Die Selbstisolation hat jedoch nicht dazu geführt, dass sie ihre Fitness vernachlässigt hat. In ihrem Zuhause hat sie die besten Voraussetzungen:
«Ich baute ein Fitnessstudio, und mein Mann hat mir einen Platz gemacht. Die Turnhalle ist noch nicht ganz fertig», so Williams.
Die Nummer 9 in der Weltrangliste hat dabei den Vorteil, dass sie so auf der exakt gleichen Unterlage trainieren kann wie bei den US Open. Dieser Faktor ist natürlich ein Vorteil, um den Traum vom 24. Major-Titel wahr zu machen, womit sie den Rekord von Margaret Court egalisieren könnte. Im Gegensatz zu anderen namhaften Tennisprofis hat sie so auch vor, bei den US Open anzutreten. Das Turnier soll trotz der Coronavirus-Pandemie vom 31. August bis zum 13. September ausgetragen werden.
In ihrer Karriere hat Williams geschätzt rund 350 Millionen Dollar verdient. Die Kosten für den eigenen Court dürfte sie also locker verschmerzen. «Der Tennisplatz macht Spass, ich gehe dorthin und es ist mein eigener Zufluchtsort. Es ist wie: ‹Warum habe ich das nicht schon vor 20 Jahren gemacht?›»