Beim ATP-Turnier in Rom besiegelt ein umstrittener Schiedsrichter-Entscheid das Aus von Marton Fucsovics. Als der Ungare auf Twitter ein Photo des Ballabdrucks veröffentlicht, fordert Berufskollege Shapovalov Massnahmen.
Nach verlorenem Startsatz liegt Marton Fucsovics gegen Nikoloz Basilashvili auch im Tiebreak des zweiten Durchgangs vorentscheidend zurück, sieht sich mit vier Matchbällen für seinen Gegner konfrontiert. Doch aufgegeben hat der Ungare noch lange nicht und tankt neue Hoffnung, als sein Gegner Nerven zeigt und einen Doppelfehler serviert. Jedenfalls wenn es nach dem Linienrichter, Fucsovics und wohl auch Basilashvili geht.
Denn während sich der Georgier bereits vom Spielfeld abwendet und sich die Bälle für den nächsten Punkt geben lässt, überstimmt Stuhlschiedsrichter Gianluca Moscarella den Ausruf des Linienrichters und gewährt Basilashvili erneut einen ersten Aufschlag. Dieser weiss die zweite Chance zu nutzen und entscheidet die Partie mit 6:1 7:6 für sich.
Fucsovics dagegen hadert mit dem Entscheid des Schiedsrichters kurz vor Spielende. Bevor er den Platz verlässt, fotografiert er mit seinem Mobiltelefon den entsprechenden Ballabdruck – und postet das Foto wenig später in den sozialen Netzwerken. «Der letzte Punkt meines Matches. Ich wollte es eigentlich nicht posten, habe aber viele Anfragen bekommen. Wenn der Ball aus ist, ist es ein Doppelfehler und ich habe noch eine kleine Chance. Aber der Schiedsrichter hat die anderen überstimmt», schreibt der 27-Jährige.
«Hawk-Eye» auf Sand?
Wohl auch weil das «Overrule» in der Erstrundenpartie von Rom nicht der erste umstrittene Schiedsrichterentscheid seit Beginn der Sandsaison ist, führt der Beitrag von Fucsovic zu vielen Diskussionen. Der Kanadier Denis Shapovalov fordert auf Twitter Massnahmen: «Das ist brutal. Wir brauchen das «Hawk-Eye» auf Sand. Was meint ihr, Leute?» Der im Interview mit «Sky» auf die Thematik angesprochene Borna Coric findet das jedenfalls keine schlechte Idee: «Wenn wir die technischen Einrichtungen dafür haben, wieso nicht?»
Bisher wurde auf der roten Asche auf technische Hilfe verzichtet, weil der Ballabdruck auf Sand gut erkennbar ist. Die French Open in Paris sind deshalb auch das letzte Grand-Slam-Turnier, das ohne «Hawk-Eye» gespielt wird.