Nachdem er in der Nacht zuvor bis nach halb drei in der Früh auf dem Platz steht, verzichtet die Weltnummer 4 Jannik Sinner beim Masters-1000-Turnier in Paris-Bercy auf seinen Achtelfinal.
Es war jeden Tag ein grosses Ärgernis, nun hat es erstmals Konsequenzen. In Paris-Bercy, einem der neun grössten Turniere der ATP, wurden jeden Tag sechs Partien auf dem Hauptplatz angesetzt – mit den zu erwartenden Folgen. Wer den letzten Match des Tages bekam, spielte bis weit nach Mitternacht.
Besonders übel traf es am Mittwochabend den Weltranglisten-Vierten Jannik Sinner. Der formstarke Italiener, der in den letzten Monaten in Toronto, Peking und Wien gewann, begann seine Partie gegen Mackenzie McDonald um halb ein Uhr und beendete sie über zwei Stunden später. Der French-Open-Finalist Casper Ruud machte seinem Unmut auf X (vormals Twitter) Luft: «Bravo ATP Tour. Was für ein Witz», schrieb er.
Bereits am folgenden Tag um 17 Uhr hätte Sinner zu seinem Achtelfinal gegen Alex de Minaur antreten müssen. Er verzichtete und erklärte sein Forfait mit «Müdigkeit». Der Spielplan, der für Kopfschütteln sorgt, könnte nun sogar die Qualifikation für die ATP Finals verfälschen.
Während Sinner sein Ticket für das Galatreffen der besten acht Spieler des Jahres längst in der Tasche hat, gehört De Minaur zum Quartett, das sich noch Chancen auf die letzten zwei freien Plätze ausrechnen darf. Der Australier müsste dafür das Turnier gewinnen. Den sechsten Startplatz sicherte sich Stefanos Tsitsipas mit einem Sieg gegen Alexander Zverev. Dahinter folgen der Deutsche, Holger Rune und Hubert Hurkacz auf den Plätzen sieben bis neun.