Nach dem achten Australian-Open-Triumph von Novak Djokovic rechnet Vater Srdjan mit dem Publikum in Melbourne ab und spricht von Respektlosigkeit. Auch Rafael Nadal kriegt sein Fett weg.
Achter Titel an den Australian Open, in der Weltrangliste zurück an der Spitze und nur noch drei Major-Titel hinter Rekordhalter Federer – Novak Djokovic ist der Auftakt in die neue Saison optimal geglückt. In Melbourne ist er auch in seinem achten Endspiel nicht zu schlagen, obwohl er gegen Dominic Thiem lange arg zu kämpfen hat.
Nachdem der Titelverteidiger den zweiten und dritten Satz deutlich verliert, muss er sich vor dem vierten Durchgang gar in der Garderobe pflegen lassen. Vater Srdjan Djokovic, der vor dem TV mitfiebert, bringt das beinahe zur Verzweiflung: «Ich habe es mir nicht einmal angesehen, bin anderthalb Stunden durch die Stadt gefahren und bin Mitte des vierten Satzes zurückgekommen», erzählt er in einem Interview mit dem serbischen «Telegraf» und betont, dass er sich in Zukunft weniger Livespiele anschauen sollte, da der Stress kaum zu ertragen sei.
Papa Djokovic teilt aus
Noch weniger zu ertragen ist für den 58-Jährigen aber, dass die Sympathien einmal mehr nicht auf der Seite seines Sohnes liegen – und das an dessen Lieblingsturnier: «Der siebenfache Australian-Open-Champion spielt auf dem Centre-Court, wo er kein einziges Spiel verloren hat, im Final gegen irgendeinen Österreicher und die Fans feuern den Österreicher an – stellt euch diese Respektlosigkeit gegenüber Novak vor.»
Es sei aber nicht nur in Melbourne so, dass sein Sohn beim Publikum nicht die besten Karten hat. «So ist es auch in London oder in New York. Es ist ein Sport der Reichen und sie können nicht akzeptieren, dass jemand aus dem armen und kleinen Serbien seit zehn Jahren der Beste der Welt ist», erklärt sich Vater Djokovic die Missgunst bei den Fans.
Auch Nadal kriegt sein Fett weg
Obwohl ihm das in jeder Stadt dieser Welt passiert, habe sich Novak nie beschwert. «Doch als Serbien in Sidney den ATP-Cup gegen Spanien gewann, waren viele Serben vor Ort – und Nadal konnte damit nicht umgehen», wirft Srdjan Djokovic dem Spanier vor und appelliert: «Sei ein Mann, Rafa, nimms sportlich und sag Novak ‹Gut gemacht!›»
So wie sein Sohn, der sich davon seit 15 Jahren nicht unterkriegen lässt – im Gegenteil: «Das gibt ihm noch mehr Kraft, sich zum besten Spieler aller Zeiten zu machen.»
Für Srdjan Djokovic ist es ohnehin nur eine Frage der Zeit, bis «Nole» den Grand-Slam-Rekord von Roger Federer egalisieren wird. «Er wird noch in diesem Jahr mit Federer gleichziehen, weil er die anderen drei Grand-Slam-Turniere der Saison gewinnen wird.» In der Zwischenzeit werde Novak auch an den Olympischen Spielen in Tokio zuschlagen und Gold gewinnen. Das ist mal eine Ansage …