Dominic Thiem hat sich kritisch über die Pläne eines Hilfsfonds für Spieler auf den hinteren Rängen geäussert. Damit stellt er sich gegen die Ideen der «Big 3».
Novak Djokovic, Rafael Nadal und Roger Federer haben kürzlich erklärt, sich für die Einrichtung eines Hilfsfonds für weniger gut verdienende Profis starkzumachen .
So will das Trio mehrere Millionen zusammenbringen, um den Spielern auf den Weltranglistenplätzen 250 bis 700 je 10'000 Dollar zukommen zu lassen. Der Plan sieht vor, dass die Top 100 im Einzel gut eine Million Dollar aufbringen sollen. So sollen Spieler aus den Top 5 je 30'000 Dollar spenden, die nachfolgenden Spieler weniger. Von den Profis auf den Rängen 50 bis 100 und den Top 20 im Doppel sollen je noch 5000 Dollar kommen.
Nicht einverstanden mit der Idee seiner Konkurrenten ist Dominic Thiem, wie er im Skype-Interview mit der «Krone» erklärt: «Keiner der Spieler auf den unteren Rängen muss um sein Leben kämpfen und verhungert. Ich habe etwa auf der ITF-Future-Tour Spieler gesehen, die sich nicht zu 100 Prozent für den Sport engagieren. Viele von ihnen sind ziemlich unprofessionell. Ich verstehe nicht, warum ich ihnen Geld geben sollte.»
Der Australian-Open-Finalist hält fest: «Ich würde lieber an Menschen und Institutionen spenden, die es wirklich brauchen. Es gibt keinen Beruf auf der Welt, in dem man zu Beginn der Karriere Erfolg und ein hohes Einkommen garantiert hat. Keiner der Spitzenspieler hielt etwas für selbstverständlich und hat etwas geschenkt bekommen. Wir alle mussten uns in der Rangliste nach oben kämpfen.»
Mit seinen kontroversen Aussagen sorgt der 26-Jährige in den sozialen Medien für viel Unmut. Schliesslich erspielte sich Thiem im letzten Jahr acht Millionen Dollar an Preisgeldern, in den ersten beiden Monaten 2020 hat er schon 1,7 Millionen Dollar verdient. Nicht einberechnet sind dabei Einkünfte von Sponsoren. Zuletzt unter Beschuss geriet auch Djokovic, der wegen seiner Ansichten bezüglich Impfungen stark kritisiert wurde.
Die Profitour der Männer und Frauen ruht seit Mitte März und noch mindestens bis Mitte Juli.