Das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres läuft. Hier halten wir dich über die wichtigsten Resultate und News von den Australian Open auf dem Laufenden.
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Andy Murray gewinnt episches Duell um 4 Uhr morgens
Was für ein Spiel, was für eine Aufholjagd. Andy Murray setzt sich bei den Australian Open gegen Thanasi Kokkinakis trotz 0:2-Satzrückstand mit 4:6, 6:7 (4:7), 7:6 (7:5), 6:3, 7:5 durch. Drei dreifache Grand-Slam-Champion verwandelt nach 5 Stunden und 45 Minuten seinen ersten Matchball. Und das morgens um 4.06 Uhr!
Der fünfmalige Finalist des ersten Grand-Slam-Turniers der Saison trifft nun in der Runde der letzten 32 auf den an Nummer 24 gesetzten Spanier Roberto Bautista Agut. Zuletzt stand Murray, der wegen Hüftproblemen schon einmal seine Karriere beendet hatte, vor sechs Jahren in der dritten Runde von Melbourne.
Bereits in der ersten Runde hatte Murray gegen den einstigen Wimbledon-Finalisten Matteo Berrettini aus Italien seine immer noch vorhandenen enormen Kämpferqualitäten gezeigt und sich ebenfalls hauchdünn in fünf Sätzen behauptet.
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Djokovic ärgert sich über provokanten Zuschauer: «Der ist total besoffen»
Nachdem Novak Djokovic nach seinem Auftaktsieg noch vom Publikum schwärmte und sagte, dass es «ein Traum» sei, so empfangen zu werden, hat der Serbe in seinem zweiten Match gegen Enzo Couacaud (6:1, 6:7, 6:2, 6:0) die Zuschauer nicht immer auf seiner Seite.
Ein Jahr nach seinem Einreisedrama in Melbourne ärgern sich einige Australier offensichtlich immer noch über den neunfachen Australian-Open-Champion und lassen dies den Djoker auch spüren. Ein Zuschauer bringt Djokovic besonders in Rage. Beim Stand von 2:0 im vierten Satz wird es dem 35-Jährigen zu bunt. Er geht wutentbrannt zum Stuhlschiedsrichter und beschwert sich – unter Buhrufen des Publikums.
«Sie wissen, wer es ist. Der Typ ist total betrunken. Vom ersten Punkt an hat er mich provoziert. Er ist nicht hier, um Tennis zu sehen. Er will nur in meinen Kopf eindringen», sagt Djokovic dem Umpire und verlangt, dass dieser den Provokateur aus der Arena verbannt. «Was werden Sie dagegen tun? Sie haben ihn mindestens 10 Mal gehört. Ich habe ihn 50 Mal gehört. Warum machen Sie nichts dagegen?»
Turnierboss Craig Tiley hatte vor den Australian Open angekündigt, Fans aus dem Stadion zu werfen, wenn sie während Djokovics Matches eine Grenze überschreiten würden. Nach dem Aufreger des Serben fangen Kameras ein, wie Sicherheitskräfte eine Gruppe von Männern in «Wo ist Walter»-Kostümen aus der Arena verbannen.
Als die Störenfriede draussen sind, kommt Djokovic erst richtig in Fahrt und holt sich den vierten Satz schliesslich glatt mit 6:0. Davor hatte der Top-Favorit allerdings seine liebe Mühe mit dem französischen Qualifikanten. Im zweiten Satz musste sich Djokovic zunächst am Oberschenkel behandeln lassen und verlor den Durchgang schliesslich sogar im Tiebreak.
Für einen Lacher sorgte Djokovic zu Beginn des dritten Satzes. Als ihn ein Zuschauer beim Aufschlag stören wollte, rief ein anderer: «Halt die Klappe.» Worauf sich Djokovic bedankte und sich ein Schmunzeln nicht verkneifen konnte.
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Bencic schlägt Liu und steht in der dritten Runde
Belinda Bencic, die letzte verbliebene Schweizerin im Turnier, gewinnt ihr Zweitrundenspiel gegen die US-Amerikanerin Claire Liu (WTA 59) in zwei Sätzen 7:6, 6:3.
Der Start misslang der 25-Jährigen, Bencic wurde zweimal gebreakt und geriet im ersten Satz in Rücklage. Die Schweizerin kämpfte sich aber zurück und holte sich den ersten Durchgang im Tiebreak doch noch mit 7:6 (7:3).
Im zweiten Satz passte es dann besser. Zwar blieb Bencic auch da nicht fehlerlos, setzte sich aber doch mit 6:3 durch. In der dritten Runde trifft Bencic auf die Italienerin Camila Giorgi (WTA 70).
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Djokovic siegt trotz Satzverlust souverän
Top-Favorit Novak Djokovic muss in seinem zweiten Spiel gegen Enzo Couacaud (ATP 191) den ersten Satzverlust hinnehmen. Nachdem der erste Durchgang klar an den Serben geht, schlägt der französische Qualifikant im zweiten Durchgang zurück. Beim Stand von 5:4 für Couacaud muss Djokovic den Physio auf den Platz rufen. Der neunfache Melbourne-Champion scheint ein Problem am Oberschenkel zu haben. Wenig später muss Djokovic den Satz dann auch im Tiebreak abgeben.
In der Folge aber dreht der Djoker auf, sichert sich die Sätze 3 und 4 im Eiltempo und überlässt seinem Kontrahenten nur noch 2 Games. Nach knapp drei Stunden verwandelt der Serbe seinen ersten Matchball zum schlussendlich ungefährdeten 6:1, 6:7, 6:2 und 6:0-Sieg.
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Vogel erleichtert sich auf Zverevs Kopf
Kuriose Szene im Spiel zwischen Alexander Zverev und Michael Mmoh. Im zweiten Satz fängt der Deutsche auf einmal an zu lachen, geht zu seiner Bank und wischt sich mit dem Handtuch über die Haare. Der Grund: Ein Vogel hat sich auf seinen Kopf erleichtert.
Glück bringt es Zverev nicht. Der 25-Jährige scheitert klar in vier Sätzen am Mmoh und muss seine Sachen damit schon nach der zweiten Runde packen. Nach seiner schweren Fussverletzung scheint Zverev seine Topform noch nicht gefunden zu haben.
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Mitfavorit Ruud früh gescheitert
Casper Ruud hat sich bei den Australian Open überraschend bereits in der zweiten Runde verabschiedet. Der Vorjahresfinalist der US Open und French Open musste sich am Donnerstag gegen den US-Amerikaner Jenson Brooksby mit 3:6, 5:7, 7:6 (7:4), 2:6 geschlagen geben. Damit ist nach dem topgesetzten Rafael Nadal, der am Mittwoch in der zweiten Runde verloren hatte, auch die Nummer zwei des ersten Grand-Slam-Turniers des Jahres ausgeschieden.
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Nadal fällt sechs bis acht Wochen aus
Rafael Nadal rechnet nach seiner Verletzung beim Zweitrunden-Aus bei den Australian Open mit einer Ausfallzeit von sechs bis acht Wochen. Das gab der 36-Jährige am Donnerstag in einer Mitteilung in den sozialen Medien bekannt. Demnach habe die MRT-Untersuchung eine Schädigung zweiten Grades am Iliopsoas-Muskel, dem wichtigsten Muskel für die Hüftbeugung in der Leiste, seines linken Beines ergeben. Nun sei die Zeit für «Sportruhe und entzündungshemmende Physiotherapie» gekommen, schrieb Nadal.
Unmittelbar nach seiner Dreisatz-Niederlage am Mittwoch gegen den US-Amerikaner Mackenzie McDonald, als er sich bei einem langen Schritt verletzte, hatte Nadal seine Zukunft offen gelassen. Es sei «ermüdend und frustrierend», dass «ein grosser Teil» seiner Karriere daraus bestehe, sich nach Verletzungen zurückzukämpfen. Er müsse eine längere Pause wegen der aktuellen Hüftverletzung unbedingt vermeiden, «denn wenn nicht», hatte der 22-malige Grand-Slam-Turniergewinner gesagt, «wird es schwer».
Durch die Diagnose stünde einem Start bei seinem Lieblingsturnier French Open vom 28. Mai bis 11. Juni aber nichts im Wege.
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Djokovic wehrt sich gegen Vorwurf der unerlaubten Toiletten-Pause
Novak Djokovic hat sich öffentlich gegen den Vorwurf der unerlaubten Toiletten-Pause bei den Australian Open gewehrt. Der serbische Turnierfavorit war während seines Auftaktsieges am vergangenen Dienstag gegen den Spanier Roberto Carballés Baena mitten im ersten Satz auf die Toilette verschwunden und hatte damit für Verwirrung gesorgt.
Er habe die Schiedsrichterin Aurélie Tourte wegen der Regeln «nicht herausgefordert», schrieb Djokovic am Donnerstag in einem Instagram-Eintrag: «Sie hat mir die Erlaubnis gegeben und gesagt, ich müsse mich beeilen.» Die Schiedsrichterin habe ihm erklärt, dass es sich dabei nicht um eine Toiletten-, sondern um eine Wechselpause handele. Dass die Französin ihm beim Verlassen des Platzes hinterher schrie, erklärte Djokovic so: «Das war, um mir zu sagen, dass eine Toilette auf der gegenüberliegenden Seite des Platzes ist.»
Unter anderem hatte Eurosport auf seiner englischsprachigen Internetseite von einem unerlaubten Toilettengang berichtet, weil der 21-malige Grand-Slam-Turniergewinner nicht auf das Okay der Schiedsrichterin gewartet habe. Djokovic forderte den Sender auf, «achtsamer» mit dem Veröffentlichen solcher Nachrichten zu sein. «Ihr habt die Verantwortung gegenüber vielen Sportfans, die eure Seite verfolgen.» Dass der 35-Jährige wohl nicht nachtragend ist, bewies der nach oben gestreckte Daumen, den er am Ende seines Posts hinterliess.
Das Reglement macht Toiletten-Pausen zwischen den Sätzen möglich, schliesst aber auch eine Pause bei dringenden Fällen zwischen den Spielen nicht grundsätzlich aus.
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Collins jubelt zu früh
Danielle Collins hat mit Humor auf ihren vorzeitigen Sieges-Jubel in der zweiten Runde der Australian Open reagiert. «Ich bin nicht besonders gut mit dem Spielstand, manchmal vergesse ich ihn. Ich denke, daran muss ich etwas arbeiten», sagte die an Nummer 13 gesetzte US-Amerikanerin hinterher grinsend: «Es war ein bisschen peinlich. Ich wäre am liebsten im Boden versunken.»
Collins hatte sich im Match am Mittwoch gegen die Tschechin Karolina Muchova nach dem gewonnenen Punkt zum 7:3 im Tiebreak des dritten Satzes bereits als Siegerin gefühlt. Sie schmiss ihren Schläger zu Boden und riss die Arme in die Höhe. Als sie sich auf dem Weg zum Netz machen wollte, um ihrer Gegnerin die Hand zu schütteln, bemerkte Collins, dass diese an der Grundlinie stehen geblieben war. In diesem Moment dürfte ihr wieder eingefallen sein, dass bei Grand-Slam-Turnieren im Entscheidungssatz nicht sieben, sondern zehn eigene Punkte für den Gewinn nötig sind.
«Ich hatte noch nie einen Tiebreak im dritten Satz eines Grand Slams», erklärte die 29-Jährige, «also dachte ich, dass das Match vorbei ist.» Sie konnte über ihren kleinen Fauxpas auch deshalb lachen, weil sie wenig später über das tatsächliche Endergebnis von 6:7 (1:7), 6:2, 7:6 (10:6) jubeln durfte.