Mit Charme und Lob Paris-Turnierdirektor Guy Forget: «Federer kann die French Open gewinnen»

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23.3.2018

Guy Forget hofft, dass Zuschauermagnet Roger Federer die French Open bestreitet.
Guy Forget hofft, dass Zuschauermagnet Roger Federer die French Open bestreitet.
Getty Images

Guy Forget, der Turnierdirektor der French Open, hofft, dass Roger Federer in Paris an den Start gehen wird. Nachdem der Franzose den Maestro vor einigen Monaten noch kritisierte, überschüttet er Federer nun mit Lob.

«Ich bin enttäuscht und frustriert», äusserte Guy Forget seinen Unmut, als Roger Federer Ende Oktober des letzten Jahres seine Teilnahme am ATP-1000-Turnier von Paris-Bércy abgesagt hatte. «Natürlich verfolgt jeder Spieler seine eigenen Interessen, aber ich denke, dass die Masters 1000 neben den Grand Slams die neun grössten Turniere im ATP-Kalender darstellen. Wenn ein Spieler diese auslässt, leidet die Glaubwürdigkeit der ATP darunter», liess sich der Turnierdirektor von «L'Equipe» zitieren. 

Knapp fünf Monate später scheint der Frust verdaut und Federers Absage längst vergessen zu sein. Denn Forget, der auch bei den French Open der Turnierdirektor ist, spricht wieder in den höchsten Tönen vom Schweizer. «Ich denke, dass er uns zeigt, dass er vollständig fit ist», sagt er gegenüber «RMC Sport». «Roger ist definitiv im Stande, den French-Open-Final zu erreichen – und das Turnier sogar zu gewinnen.» Sand-König Rafael Nadal sei natürlich der Favorit, «aber Roger hat ihn auch schon geschlagen. Und wenn man sieht, wie er sich auf dem Platz entwickelt hat, muss man sagen, dass er wieder so gut spielt wie vor zwei Jahren.»

Federer hat sich noch nicht entschieden

Glaubt Forget wirklich an den zweiten Federer-Triumph in Paris nach 2009? Oder erhofft er sich durch seine Lobeshymne ganz einfach die Teilnahme des 36-Jährigen beim zweiten Grand-Slam-Turnier des Jahres? Forget weiss natürlich, dass Federer die Massen anzieht und fürs Promoten des Turniers Gold wert ist.

Im vergangenen Jahr hatte King Roger die gesamte Sandplatz-Saison – einschliesslich der French Open – sausen lassen, was sich im Nachhinein als die wohl richtige Entscheidung herausstellte. Topfit ging er nach Wimbledon und machte da seinen achten Titel perfekt, ohne einen Satz abzugeben. Federer wird sich erst nach dem Masters 1000 von Miami (Auftakt-Match am Samstag gegen Thanasi Kokkinakis) entscheiden, ob er dieses Jahr auf Sand spielen wird. 

Was für eine Teilnahme spricht: Ein Finalsieg gegen Nadal in Roland Garros fehlt Federer in seinem riesigen Pal­ma­rès noch. Kürzlich sagte er, dass er es «lieben würde», noch einmal gegen Nadal auf Sand anzutreten. «Wir werden jede Entscheidung akzeptieren», sagt Forget auf Federers Saisonplanung angesprochen. «Aber ich glaube es wäre das erste Mal, dass eine Weltnummer 1 auf den Start bei einem Grand Slam verzichten würde, ohne verletzt zu sein.»

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