Kein Drama wie bei Djokovic Wie Rublev trotz positivem Corona-Test in Australien einreisen konnte

SB10

21.1.2022

Andrey Rublev hat turbulente Zeiten hinter sich.
Andrey Rublev hat turbulente Zeiten hinter sich.
Bild: Getty

Im Gegensatz zu Novak Djokovic konnte sein Berufskollege Andrey Rublev problemlos nach Australien einreisen. Dies, obwohl der Russe vor der Landung noch positiv getestet wurde. 

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Am 26. Dezember gab Andrey Rublev in den sozialen Medien bekannt, dass er ein positives Corona-Testergebnis erhalten habe. Höchstwahrscheinlich steckte sich der Russe beim Show-Turnier in Abu Dhabi (welches Rublev gewann) an, nach welchem auch andere Tennisstars (unter anderem Rafael Nadal und Belinda Bencic) positiv getestet wurden.

Der nach eigenen Angaben zufolge vollständig geimpfte Moskauer reiste später nach Melbourne, obwohl er noch minimale Symptome zeigte und «vor der Landung Down Under immer noch positiv getestet wurde», wie er gegenüber dem serbischen Medium «Sport Klub» (via Eurosport) verriet. «Als ich nach Australien geflogen bin, war ich immer noch positiv, aber das Niveau von Covid, ich werde nicht lügen, es war sehr niedrig und nicht gefährlich.»

Geimpfter Rublev nutzt Ausnahmebewilligung 

Normalerweise müssen Einreisende ein negatives PCR-Testergebnis vorlegen, das nicht später als drei Tage vor dem Flug durchgeführt wurde. Ausserdem heisst es auf der Website des Gesundheitsministeriums, müsse man belegen können, «dass die Person das als Covid-19 bekannte Coronavirus hatte, aber jetzt genesen ist und nicht als ansteckend gilt».

Die Vorschriften waren aber kein legales Hindernis. Denn Rublev berief sich auf eine medizinische Ausnahmegenehmigung, welche auch Novak Djokovic geltend machen wollte. In seinem Fall als Geimpfter besteht aber die Möglichkeit auf eine Einreise trotz positivem Test. Dies, weil PCR-Tests auch nach der Erkrankung noch für mehrere Wochen positiv ausfallen können. Ansteckend darf man dabei aber natürlich nicht mehr sein.

Nichtsdestotrotz gab es keine Sonderbehandlung für Rublev. «Ich habe mehr als zehn Tage in Quarantäne verbracht», erläutert der 24-Jährige, der am Samstag in der dritten Runde auf Marin Cilic trifft. 

Der ungeimpfte Serbe hingegen musste nach einem Justiz-Krimi mit den australischen Behörden das Land verlassen.  

Diskussionen halten an

Die Episode um Rublev (ATP 5) sorgt in den sozialen Medien für kontroverse Diskussionen, auch wenn alles gesetzeskonform ablief. Es ist schlichtweg ein weiterer Beweis, dass trotz der Abreise von Djokovic die Debatte um den Umgang mit dem Coronavirus nicht abreisst. Alexander Zverev meinte etwa, dass mehr Spieler positiv sein könnten als bisher angenommen. «Wir werden nicht getestet. Ich denke, wenn wir getestet würden, gäbe es wahrscheinlich mehr Positive als es sie jetzt gibt» so der Weltranglisten-Dritte.

Nach Veranstalter-Angaben gehört zur Corona-Sicherheitsstrategie unter anderem, dass alle nach der Ankunft einen PCR-Test machen mussten. Zudem stelle man jedem Turnier-Teilnehmer ein Test-Kit zur Verfügung, mit dem man sich zusätzlich täglich testen könne, hielt der in die Kritik geratene Turnierdirektor Craig Tiley im Interview fest.