Als 18-Jähriger gewinnt Rafael Nadal 2005 überraschend das Turnier von Acapulco und feiert seinen dritten ATP-Titel. 15 Jahre danach strebt er an gleicher Stätte Titel Nummer 85 an – und erinnert sich an ein Missgeschick.
Rafael Nadal überlässt am Freitag dem Koreaner Soon-woo Kwon im Viertelfinal von Acapulco nur drei Games und steht damit ohne einen Satzverlust im Halbfinal. Das Turnier in Mexico gehört zu Nadals Lieblingsstationen. In seinen 18 bisherigen Auftritten geht der Spanier 16 Mal als Sieger vom Platz, 2005 und 2013 räumt er den Titel ab.
Vor allem an den ersten Triumph, den er gleich bei seiner ersten Teilnahme im Jahr 2005 einfährt, kann sich Nadal bis heute bestens erinnern. Im zarten Alter von 18 Jahren marschiert er ohne Satzverlust ins Endspiel, wo er Landsmann Albert Montanes eine Tennislektion erteilt und nur ein Game abgibt. Es ist bereits der dritte Titel auf ATP-Stufe für den damaligen Teenager.
«Wir haben beschlossen, noch zu feiern»
Nadal bleiben aber vor allem die Vorkommnisse nach dem Endspiel in bester Erinnerung, wie er 15 Jahre danach ausplaudert. «Damals – wer weiss schon wieso – haben wir beschlossen, nach dem Final noch zu feiern. Am nächsten Tag musste ich wegen des Davis Cups aber meinen Flug in die Slowakei erwischen.» Man habe dann entschieden, die Strecke von Acapulco zum Flughafen in Mexiko-Stadt mit dem Auto in Angriff zu nehmen – im Nachhinein ein folgenschwerer Fehler.
«Der Verkehr war schrecklich und wir waren sehr spät dran», schildert Nadal die Abreise. «Wir hätten fast den Flug verpasst!» Deshalb muss bei der Ankunft am Flughafen alles sehr schnell gehen. «Wir verliessen das Auto in Eile – und ohne nachzudenken. Deshalb liessen wir den Pokal im Auto liegen.» Als der Spanier seinen Fauxpas bemerkt, ist es bereits zu spät. Der Pokal ist spurlos verschwunden. «Wir haben ihn nie gefunden.»
Umso grösser dürfte Nadals Ansporn deshalb sein, sich in diesem Jahr den dritten Acapulco-Titel zu sichern – und die Trophäe im Anschluss auch sicher nach Hause zu bringen. In der Nacht auf Samstag fordert ihn der Bulgare Grigor Dimitrov, der im Viertelfinal den Schweizer Stan Wawrinka ausschaltet.