Viktorija Golubic sorgt in Wimbledon weiterhin für Furore. Mit einem 7.6 (7:3), 6:3-Sieg gegen die Amerikanerin Madison Keys (WTA 27) zieht die 28-jährige Zürcherin erstmals in die Viertelfinals eines Grand-Slam-Turniers ein. Dort trifft die Nummer 66 der Welt am Dienstag auf die als Nummer 8 gesetzte Karolina Pliskova aus Tschechien.
Golubic ist erst die sechste Schweizer Frau nach Manuela Maleeva-Fragnière, Martina Hingis, Patty Schnyder, Belinda Bencic und Timea Bacsinszky, die bei einem der vier Major-Turniere mindestens die Viertelfinals erreicht.
Bei windigen und kühlen Bedingungen ging ihre Taktik gegen die druckvoll, aber oft fehlerhaft spielende Keys voll auf. Die Schweizerin liess sich nie zu sehr in die Defensive drängen, variierte hervorragend und verleitete die US-Open-Finalistin von 2017 so zu (zu) vielen Fehler. Mit 28 Winnern und nur 9 unerzwungenen Fehlern gelang Golubic eine Partie nahe der Perfektion. Sie schlug damit sogar mehr direkte Gewinnpunkte als Keys.
Zudem behielt die Schweizerin in den entscheidenden Momenten die Nerven. Nach einem glänzenden Start und einer 5:2-Führung musste sie die Amerikanerin wieder herankommen lassen, entschied den ersten Satz mit einem starken Tiebreak für sich. Im zweiten Durchgang verpasste sie drei Chancen auf eine 5:1-Führung, als sie aber zum Match aufschlug, tat sie dies sehr souverän.
Golubic küsst den heiligen Rasen
Nach 1:39 Stunden konnte sie ihrer Freude freien Lauf lassen. Golubic liess auf dem Platz einen lauten Jauchzer ab, ging in die Knie und küsste den Rasen. Verstohlen wischte sie sich ein paar Tränen aus den Augen, als sie den berühmten Court 18, da, wo sich John Isner und Nicolas Mahut ihren elfstündigen Marathonmatch lieferten, verliess. Viktorija Golubic ist aktuell schneller unterwegs. Seit der 1. Runde hat sie in drei Partien keinen Satz mehr verloren.
Nun gehts Schlag auf Schlag weiter. Im Viertelfinal trifft sie schon am Dienstag mit Karolina Pliskova auf eine ähnliche Spielerin wie Keys. Die bisher einzige Begegnung liegt schon fünf Jahre zurück. Im Fedcup-Halbfinal gewann Golubic in Luzern in drei Sätzen gegen die ehemalige Nummer 1 der Welt.
Live-Ticker: Viktorija Golubic – Madison Keys
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Liveticker beendet
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17.53 Uhr
Viertelfinale!
Netzkante. Linie. Mit einem glücklichen Traumschlag verhindert Golubic beim Stand von 15:30 zwei Breakbälle. Es ist die Vorentscheidung in dieser Partie. Nach diesem Schlag legt Golubic die kurzzeitig aufgeflammte Passivität wieder ab und erspielt sich mit einem Ass den ersten Matchball. Keys kann noch einmal kontern, wird dann aber von einer – einmal mehr – sensationellen Rückhand Golubics überrascht und sieht sich mit einem zweiten Matchball konfrontiert. Diesen verwertet die 28-jährige Zürcherin und zählt damit zu den besten acht Spielerinnen in Wimbledon. Wow!
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17.44 Uhr
So nahe dran ...
Golubic macht mit ihrer Gegnerin jetzt, was sie will. Immer wieder streut sie sensationell platzierte Stoppbälle in ihr Spiel ein und bringt die US-Amerikanerin, die ohnehin schon die ganze Zeit hinterherläuft, damit komplett aus dem Konzept. Ihr eigenes Aufschlagspiel ist nie in Gefahr. 5:2!
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17.42 Uhr
Madison Keys am Anschlag
«No. No. No», ärgert sich Keys nach knapp acht Minuten ihres zehnminütigen Aufschlagspiels. Schlussendlich ringt sie Golubic aber doch noch nieder und verkürzt auf 2:4. Die Schweizerin spielt hier aber wie besessen. Das sieht sehr gut aus.
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17.26 Uhr
Das nächste Break
Phasenweise zaubert Golubic jetzt richtiggehend. Der Schweizerin scheint es auf der grossen Bühne des Tennissport richtig zu gefallen. Ihr Aufschlagspiel bringt sie zu Null durch, bevor sie sich mit zwei Geniestreichen erneut das Break sichert. Es fehlt nicht mehr viel bis zum Viertelfinale.
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17.19 Uhr
Breaks zu Beginn des zweiten
Zu Beginn des zweiten Satzes gelingt Madison Keys sogleich das Break zum 1:0. Golubic kontert aber sofort und holt sich bei Aufschlag Keys das Rebreak. Der Wind scheint sich unterdessen etwas gelegt zu haben.
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17.08 Uhr
Grosses Tennis von Golubic
Das ist der Satz! Golubic legt im Tie-Break los wie die Feuerwehr und zieht sofort auf 3:0 davon. Danach spielt sie schlicht überragend und lässt sie sich das Mini-Break nicht mehr abnehmen. Besonders sehenswert sind ihre Winner zum 5:2 und 6:2. Eindrückliches Tennis der 28-Jährigen.
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17.02 Uhr
Tie-Break
Golubic zieht bei eigenem Aufschlag nach und erzwingt das Tie-Break, wo ihr sofort das erste Mini-Break gelingt. Weiter so.
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16.58 Uhr
Golubic unter Zugzwang
Jetzt spielt Madison Keys gross auf. Mit einem knallharten Backhand-Smash startet sie das Game zum 6:5, das sie kurz darauf problemlos einfährt. Die US-Amerikanerin macht jetzt kaum noch Fehler.
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16.52 Uhr
Golubic vergibt Satzball
Keys spielt jetzt sackstark. Zuerst wehrt sie bei Aufschlag Golubic einen Satzball mit einer fulminanten Vorhand ab, dann erspielt sie sich einen Breakball. Zuerst kann sich die Schweizerin noch wehren, dann zeigt sie aber nerven. Mit einem unerzwungenen Fehler verschenkt sie einen weiteren Breakball und muss das Game schlussendlich aus der Hand geben. Der doppelte Break-Vorsprung ist weg, 5:5.
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16.46 Uhr
Knifflige Windverhältnisse
Der Wind spielt auf Court 18 definitiv mit. Immer wieder ist zu sehen, wie er den Ball in unberechenbaren Flugbahnen über den Platz bläst. So geschehen auch kurz vor Keys' erstem Breakball, als eine starke Vorhand von Golubic plötzlich noch neben die Linie ins Aus fällt. Aber damit müssen schlussendlich beide Spielerinnen klar kommen.
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16.43 Uhr
Erstes Break für Madison Keys
Den ersten Breakball Keys' kann Golubic noch mit einer mirakulösen Vorhand abwehren, beim zweiten bleibt sie dann chancenlos. Damit bleibt die Amerikanerin im ersten Satz, Golubic führt aber weiterhin mit Break.
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16.37 Uhr
Nächstes Break
Golubic lässt sich nicht beeindrucken und trumpft jetzt so richtig auf. Nachdem sie ihren eigenen Aufschlag erneut problemlos durchbringt, erspielt sie sich im nächsten Game zwei Breakbälle. Keys kann den ersten noch abwehren, beim zweiten fliegt der Ball nach einem unerzwungenen Fehler der US-Amerikanerin aber ins Netz. 5:2 für Golubic.
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16.30 Uhr
Keys wird stärker
Die Schweizerin bringt auch das zweite Aufschlagspiel nach Hause. Allerdings schlägt jetzt die US-Amerikanerin schon deutlich besser auf als noch zu Beginn. Das 2:3 sichert sich Keys zu Null.
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16.21 Uhr
Break bestätigt
Golubic bringt ihr erstes Aufschlagspiel problemlos durch und geht mit 2:0 in Führung.
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16.19 Uhr
Was für ein Start
Golubic startet hervorragend in die Partie. Bei Aufschlag Keys erspielt sich die Schweizerin sofort beim Stand von 15:40 zwei Breakbälle. Die Schweizerin lässt diese dann zwar ungenutzt, holt sich das Game aber über Deuce. 1:0.
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16.14 Uhr
Los geht's
Bühne frei für Viktorija Golubic. Mit etwas mehr als zweistündiger Verspätung beginnt ihr erster Grand-Slam-Achtelfinal.
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16.01 Uhr
Der Platz ist frei!
Nach 13 Breaks ist der Entscheidungssatz zwischen Khachanov und Korda zu Ende. Der Russe schlägt den US-Amerikaner in einem fast vierstündigen Marathon-Match mit 3:6, 6:4, 6:3, 5:7 und 10:8. Damit dürfte es für Viktorija Golubic bald losgehen. Das Match der Schweizerin wird etwa um 16.15 Uhr starten.
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15.43 Uhr
Verrückte Szenen bei Khachanov – Korda
Golubic muss sich weiter gedulden. Auf Court 18 liefern sich Karen Khachanov und Sebastian Korda ein Duell für die Geschichtsbücher. Im fünften Satz fiel soeben das 11. Break! Damit steht es 7:6 für Khachanov. Der Russe hat nun bei eigenem Aufschlag zum wiederholten Mal die Chance, das Match für sich zu entscheiden.
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14.50 Uhr
Platz bleibt besetzt
Der US-Amerikaner Sebastian Korda gewinnt gegen Karen Kachanov den vierten Satz mit 7:5 und erzwingt die Entscheidung im fünften. Das könnte noch etwas dauern ...
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14.10 Uhr
Start verzögert sich
Das Match findet auf Court 18 statt. Dort spielt zurzeit aber immer noch Karen Kachanov gegen Sebastian Korda. Der Russe führt mit 3:6, 6:4, 6:3. Im vierten Satz steht es aktuell 2:2.
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14.00 Uhr
Ausgeglichenes Direktverhältnis
Viktorija Golubic und Madison Keys standen sich bisher zweimal gegenüber. Die Bilanz gegen die US-Open-Finalistin von 2017 lautet 1:1. Das letzte Duell beim FEd Cup vor zwei Jahren ging allerdings deutlich an die Schweizerin.
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13.45 Uhr
Variantenreichtum als wichtigste Waffe
In ihrer Eröffnungspartie gegen die Russin Veronika Kudermetowa setzte sich Golubic im dritten Satz mit 11:9 durch. Seither spielt die 28-Jährige völlig befreit auf und überzeugt mit ihrem variantenreichen Spiel.
Sie glaubt, dass ihr Spieltyp, der eben nicht auf Power beruhe, etwas mehr Zeit brauche, bis alle Puzzleteile stimmten. «Ich war extrem klein, extrem dünn», erinnert sich Golubic und lacht laut. «Wenn ich heute die 14- oder 15-Jährigen anschaue, so habe ich gefühlt mit 20 oder 22 ausgesehen.»
Kräftige und breite Schultern hat Golubic auch heute noch nicht. Doch sie hat gelernt, ihre Waffen und ihre Variationsmöglichkeiten gewinnbringend einzusetzen. Als Belohnung setzte es heuer in Wimbledon die erstmalige Qualifikation für ein Grand-Slam-Achtelfinale ab.
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13.30 Uhr
Chance auf Einzug in die Top-50
Bis Wimbledon verbesserte sich Viktorija Golubic in der WTA-Weltrangliste unter anderem dank den Finals in Monterrey und Lyon von Platz 138 auf 66, nach dem Turnier wird es Position 60 oder 61 sein. Sollte sie auch noch gegen die ehemalige US-Open-Finalistin Keys eine Überraschung schaffen, würde Golubic erstmals in ihrer Karriere in die Top 50 vorstossen.