Mit Belinda Bencic und Jil Teichmann scheitern gleich zwei Schweizerinnen bereits in der Startrunde. Viktorija Golubic verbleibt damit als letzte Hoffnung im Turnier. Der Ticker zum dritten Tag in Wimbledon.
Die Top-Spiele des Tages
-
Liveticker
-
Liveticker beendet
-
Golubic deklassiert Collins
Die letzte Schweizer Hoffnung bei den Frauen, Viktorija Golubic, bekommt es in der zweiten Runde mit Danielle Collins (WTA) zu tun und legt gleich los wie die Feuerwehr. Nach nur 29 Minuten holt sie sich den ersten Satz mit 6:2.
Im gleichen Stil geht es auch im 2. Satz weiter, Collins wirkt angeschlagen und muss sich behandeln lassen. Golubic zeigt kein Mitleid und verliert im Anschluss kein einziges Game mehr. Nach rund einer Stunde verwandelt sie ihren ersten Matchball und steht als einzige Schweizer in der dritten Runde.
-
Bencic scheitert überraschend an Juvan
Riesenenttäuschung für Belinda Bencic: Die als Nummer 9 gesetzte Ostschweizerin scheitert in Wimbledon schon in der 1. Runde. Bencic verliert klar 3:6, 3:6 gegen die Slowenin Kaja Juvan, nur die Nummer 102 der Welt.
Die erklärte Rasenliebhaberin und Juniorensiegerin von 2013 startete miserabel in die Partie und lag im ersten Satz bereits 0:5 im Rückstand, ehe sie wenigstens ein bisschen ins Spiel fand. Sie hatte sogar zwei Chancen, um auf 4:5 - bei folgendem eigenem Service - zu verkürzen. An dem Tag passte jedoch nicht viel zusammen.
Im zweiten Satz konnte sie ein erstes Break noch wettmachen, nach dem 3:3 gab sie aber die letzten drei Games und dabei zweimal ihren Aufschlag ab. Überhaupt funktionierte Bencics Service überhaupt nicht nach Wunsch. Sie leistete sich sechs Doppelfehler und brachte nur knapp über die Hälfte der ersten Aufschläge ins Feld.
Nach nur 79 Minuten und einem Vorhandfehler der 24-jährigen Schweizerin, dem 28. unerzwungenen Fehler insgesamt, war das Abenteuer Wimbledon 2021, auf das sie sich so gefreut hatte, bereits wieder vorbei.
-
Kyrgios ringt Humbert nach Fünfsatz-Krimi nieder
Nach langer Abwesenheit meldet sich der Australier Nick Kyrgios in Wimbledon eindrücklich auf der ATP-Tour zurück. Gegen den formstarken Ugo Humbert dreht er einen 1:2-Satzrückstand und siegt nach rund dreieinhalb Stunden mit 6:4, 4:6, 3:6, 6:1 und 9:7.
Das Spiel musste am Dienstag beim Stand von 3:3 im fünften Satz wegen einer Ausgangssperre unterbrochen und heute zu Ende gebracht werden. Kyrgios hatte dazu wohl gar keine grosse Lust mehr. «Ich will das einfach nur hinter mich bringen. Ich bin müde und will ein Bier aus der Hotelbar», sagte der 26-Jährige kurz vor Wiederaufnahme der Partie. Geschadet hat ihm diese Einstellung am Ende aber nicht.
-
Djokovic schlägt Anderson ohne Mühe in drei Sätzen
Novak Djokovic lässt in der Neuauflage des Wimbledon-Finals von 2018 gegen Kevin Anderson überhaupt nichts anbrennen und gewinnt souverän mit 6:3, 6:3, 6:3.
-
Teichmann scheitert an Giorgi
Jil Teichmann (WTA 55) scheidet in Wimbledon in der 1. Runde aus. Die Linkshänderin verliert gegen die sieben Positionen schlechter klassierte Italienerin Camila Giorgi klar 2:6, 2:6. Die Niederlage ist dennoch keine Überraschung. Die 23-jährige Seeländerin ist in Wimbledon erst zum zweiten Mal am Start, gewann noch nie einen Match und litt zuletzt auch unter einer Fussverletzung.
-
Paire sorgt mit Lustlos-Auftritt für Eklat
Benoît Paire sorgt einmal mehr für negative Schlagzeilen. Der exzentrische Franzose fiel bei seinem Erstrunden-Spiel gegen Diego Schwartzman, das er klar mit 3:6, 4:6, 0:6 verlor, mit lustlosem Spiel auf. Als er beim Stand von 0:5 im dritten Satz einen einfachen Ball ins Netz schlug, kriegte er von Schiedsrichter Mohamed Lahyani sogar eine Verwarnung.
Den Zorn der Zuschauer hatte Paire da längst auf sich gezogen. «Du verschwendest unsere Zeit», rief ein wütender Fan von der Tribüne in Richtung Paire. Diesem ist das aber herzlich egal. «Ich kümmere mich nicht um die Leute. Ich spiele für mich und fertig», sagt die Weltnummer 46 am Dienstag nach dem Spiel.
Die Verwarnung gegen sich bezeichnet der 32-Jährige als «lächerlich». Paire begründet seinen fragwürdigen Auftritt mit dem Leben in der Corona-Blase. «Ich versuche mein Bestes, aber wenn ich in einer Blase bin, ist es für mich unmöglich, mein bestes Tennis zu spielen», sagt er. «Es ist hart für mich.»
-
Williams nach Verletzungs-Aus bitter enttäuscht
Serena Williams zog sich am Dienstag bei ihrer Partie gegen Alexandra Sasnowitsch aus Belarus eine Verletzung zu und musste aufgeben. In den sozialen Medien gibt die US-Amerikanerin Auskunft: «Ich war todunglücklich, als ich wegen einer Verletzung an meinem rechten Bein zurückziehen musste.» Williams bedankt sich bei den Fans und ihrem Team, die «es zu etwas so Bedeutendem machen, auf dem Center Court zu sein». Die Wärme und Unterstützung des Publikums habe ihr sehr viel bedeutet «als ich auf den Platz gekommen bin – und ihn verlassen habe». Details zur Art ihrer Verletzung nennt Williams nicht.
-
Matthias Stach: «Roger Federer wird selbst ratlos sein»
Mit Ach und Krach erreicht Roger Federer am Dienstag die zweite Runde. Er profitiert dabei von der Aufgabe Adrian Mannarinos – für «blue»-Tennis-Experte Matthias Stach ein klares Zeichen dafür, dass der Schweizer zuerst seine Selbstüberzeugung wiederfinden muss.
-
Das bringt der Tag
Aus Schweizer Sicht sind die Augen natürlich in erster Linie auf Belinda Bencic, Jil Teichmann und Viktorija Golubic gerichtet. Bencic (WTA 11) trifft am Nachmittag in ihrem Auftaktspiel auf die Slowenin Kaja Juvan (WTA 102) ist geht als klare Favoritin in die Partie. Teichmann (WTA 55) startet um 12 Uhr gegen die Italienerin Camila Giorgi (WTA 62) ins Turnier. Und Golubic (WTA 66), die ihre Startrunde bereits überstanden hat, spielt am Abend gegen Danielle Collins (WTA 48) aus den USA.
Für Top-Favorit Novak Djokovic folgt heute der erste grosse Prüfstein. Die Weltnummer 1 spielt am Nachmittag gegen Kevin Anderson, der hier 2018 im Final stand – und Djokovic unterlag. Spannung verspricht auch das Duell zwischen Nick Kyrgios und Ugo Humbert, das am Dienstagabend wegen der Ausgangssperre in Wimbledon im fünften Satz unterbrochen werden musste. Das Spiel wird heute beim Stand von 6:4, 4:6, 3:6, 6:1, 3:3 aus Sicht des Australiers fortgesetzt.