Rekord dank Spätdienst Zverev erlebt eine historische Nachtschicht in Mexiko

DPA/SB10

22.2.2022

Alexander Zverev kam in den Morgenstunden zum Sieg.
Alexander Zverev kam in den Morgenstunden zum Sieg.
Bild: Keystone

Die Tennis-Karriere von Alexander Zverev ist um eine weitere Besonderheit reicher. Beim Turnier in Mexiko verwandelte er in seinem Auftaktmatch erst kurz vor Sonnenaufgang seinen Matchball. Später wurde noch nie ein Match auf der ATP-Tour beendet.

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22.2.2022

Die Sonne ging schon fast wieder auf, als Alexander Zverev im mexikanischen Acapulco endlich den Einzug in die zweite Runde perfekt gemacht hatte. Um 4:55 Uhr Ortszeit verwandelte der Olympiasieger am frühen Dienstagmorgen gegen den Amerikaner Jenson Brooksby seinen ersten Matchball – noch nie war auf der ATP-Tour ein Match später zu Ende gegangenen. Den bisherigen Rekord hielten der Australier Lleyton Hewitt und Marcos Baghdatis aus Zypern, die 2008 bei den Australian Open in Melbourne bis 4:34 Uhr Ortszeit auf dem Platz standen.

So spät waren diese Tennis-Matches zu Ende

  • 4:55 (a.m.): Zverev vs. Brooksby – Acapulco 2022
  • 4:34 (a.m.): Hewitt vs. Baghdatis – Australian Open 2008
  • 4:04 (a.m.): Querrey/Sock vs. Bolelli/Fognini – Davis Cup 2019
  • 3:34 (a.m.): Seppi vs. Reynolds – Australian Open 2007

Fitnesstest bestanden

In Acapulco hiess es nach 3:20 Stunden Spielzeit 3:6, 7:6 (12:10), 6:2 für Zverev, der das topbesetzte Turnier im vergangenen Jahr hatte gewinnen können. Nach seinem verwandelten Matchball zeigte Zverev auf seine beiden Beine und blickte zu seinem Team auf der Tribüne, wo seine Freundin Sophia Thomalla und Physiotherapeut Hugo Gravil ebenfalls gezeichnet von der Marathon-Partie waren. Auch wenn ich immer noch nicht mein bestes Tennis spiele – fit bin ich, sollte die Geste von Zverev wohl bedeuten.

Zverev zeigte gegen Brooksby anfangs eine schwache Leistung. Der deutschen Nummer eins unterliefen im ersten Satz 19 leichte Fehler. Der späte Beginn der Begegnung schien ihm nicht zu bekommen. Auch in der Folgezeit agierte Zverev gegen den 21 Jahre alten US-Boy oftmals viel zu passiv. Doch immerhin entdeckte er nun sein grosses Kämpferherz.

Matchbälle abgewehrt

Zwei Matchbälle des unbekümmert aufspielenden Brooksby wehrte Zverev im Tiebreak des zweiten Durchgangs ab, ehe er selbst den fünften Satzball nutzte. Allein der zweite Abschnitt dauerte 111 Minuten. Der Widerstand des Amerikaners war nun gebrochen, Zverev entschied den dritten Satz souverän für sich und wendete eine weitere sportliche Enttäuschung nach dem Achtelfinal-Aus bei den Australian Open ab.

«Ich bin glücklich, Teil der Geschichte zu sein. Es war ein unglaublicher Kampf und es war ein unglaubliches Match», meinte Zverev bei Tennis TV.