Auch nach der zehntägigen Nati-Pause (ohne Zusammenzug) geht es in der Eishockeymeisterschaft mit schmaler Kost weiter. Wieder muss wegen Quarantänen die Hälfte der Spiele verschoben werden.
Die ZSC Lions wurden am Dienstag vorsorglich in Quarantäne geschickt, weshalb sieben Stunden vor dem Puck-Einwurf die Partie gegen die SCL Tigers verschoben wurde. In den ersten 40 Tagen der Saison erwischte es schon zehn der zwölf National-League-Teams. In der Swiss League musste einzig der HC Thurgau noch nie aussetzen.
Bei Bern – Davos standen sich jene zwei Teams gegenüber, die in der National League bislang von einer Quarantäne-Pause verschont geblieben sind. Dennoch bestritten die Davoser bislang von allen Teams die wenigsten Spiele. In Bern reichte es den Bündnern mit 6:2 immerhin zum zweiten Saisonsieg. Damit überholten die Davoser Biel und Langnau und verbesserten sich von Platz 12 auf 10. Für Bern setzt es dagegen die dritte Niederlage in Serie ab.
In den vorderen Rängen standen Leader Lausanne und die ZSC Lions (2.) nicht im Einsatz. Der EV Zug (3.) setzte sich in Biel erst in der Verlängerung durch (5:4). Von diesen Ergebnissen profitierte der HC Fribourg-Gottéron, der Ambri-Piotta 4:2 besiegte und die Lücke zum Spitzentrio schloss.
Zugs nächster Streich
Zumindest in der Meisterschaft läuft es für den EV Zug weiter rund. Nach der sensationellen Cup-Niederlage in Langenthal rehabilitierten sich die Zuger mit einem 5:4-Sieg nach Verlängerung in Biel.
Die Zuger kamen im achten Meisterschaftsspiel zum siebten Sieg – obwohl Biel während total 28 Minuten 2:1, 3:2 und 4:3 führte. Nicht die üblichen Verdächtigen führten diesmal Zug zum Sieg: Yannick Zehnder aus der vierten Linie erzielte zwei Tore (1:0 und 3:3), Dario Simion glich sieben Minuten vor Schluss zum 4:4 aus, und Verteidiger Santeri Alatalo gelang in der 63. Minute mit dem ersten Saisontor das entscheidende 5:4.
Und Biel? Die Seeländer kassierten erneut mindestens vier Gegentreffer. Nur einmal, beim 6:0 zum Saisonstart daheim gegen Lausanne, erwies sich die Bieler Defensive als stabil. Diesmal verliessen Toni Rajala und Marc-Antoine Pouliot das Eis mit einer Minus-3-Bilanz. Beat Forster, der Verteidigungsminister, steht nach sieben Partien mit einer Minus-10-Bilanz an allerletzter Stelle in der Statistik der National League.
Fribourgs starke sechs Minuten
Dank sechs starker Minuten im Mittelabschnitt fand Fribourg-Gottéron zum 4:2-Erfolg über Ambri-Piotta. David Desharnais, Killian Mottet und Mauro Jörg erzielten zwischen der 32. und der 38. Minute die siegbringenden Tore vom 1:1 zum 4:1. Freiburg feierte den fünften Sieg in den letzten sechs Partien.
In der neuen Freiburger Arena kam es zu zwei Premieren. Mauro Jörg reüssierte erstmals für Gottéron. Und Julius Nättinen, der junge Finne in Diensten Ambris, erzielte erstmals kein Tor. In den ersten fünf Meisterschaftspartien und in seinem bislang einzigen Cupspiel hatte Nättinen stets mindestens einmal getroffen. Ganz leer ging Nättinen aber auch gegen Gottéron nicht aus: In der 27. Minute bereitete er Ambris Ausgleichstreffer vor – sein erstes Assist in der Schweiz.
Eine dritte Premiere blieb aus: Freiburgs Captain Julien Sprunger wartet auch nach dem achten Meisterschaftsspiel auf seinen ersten Skorerpunkt in dieser Saison.
Telegramme:
Biel – Zug 4:5 (2:1, 1:2, 1:1, 0:1) n.V.
1 Zuschauer. – SR Hebeisen/Piechaczek, Fuchs/Wolf. – Tore: 3. Zehnder (Albrecht, Leuenberger) 0:1. 8. Fuchs (Moser) 1:1. 12. Fuchs (Lindbohm, Moser) 2:1. 24. Kovar (Alatalo, Cadonau) 2:2. 28. Pouliot (Rajala, Rathgeb/Powerplaytor) 3:2. 38. Zehnder (Alatalo/Powerplaytor) 3:3. 49. Hügli (Cunti, Pouliot/Powerplaytor) 4:3. 54. Simion (Kovar, Alatalo) 4:4. 63. Alatalo (Kovar) 4:5. – Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Biel, 5mal 2 plus 10 Minuten (Klingberg) gegen Zug. – PostFinance-Topskorer: Moser; Hofmann.
Biel: van Pottelberghe; Rathgeb, Fey; Kreis, Moser; Lindbohm, Forster; Ulmer, Sartori; Fuchs, Pouliot, Rajala; Hofer, Cunti, Künzle; Kohler, Nussbaumer, Hügli; Kessler, Gustafsson, Tanner.
Zug: Genoni; Geisser, Diaz; Cadonau, Alatalo; Wüthrich, Stadler; Sidler; Simion, Kovar, Hofmann; Martschini, Senteler, Thorell; Klingberg, McLeod, Bachofner; Leuenberger, Albrecht, Zehnder; Thürkauf.
Bemerkungen: Biel ohne Brunner, Lüthi und Ullström (alle verletzt), Zug ohne Schlumpf (verletzt), Gross, Langenegger (beide krank) und Zgraggen (gesperrt).
Fribourg-Gottéron – Ambri-Piotta 4:2 (1:0, 3:1, 0:1)
1 Zuschauer. – SR Salonen/Fluri, Stuber/Stalder. – Tore: 10. Stalberg (Desharnais) 1:0. 27. Flynn (Nättinen) 1:1. 32. Desharnais (Stalberg) 2:1. 34. Mottet 3:1. 38. Jörg (Marchon) 4:1. 52. Novotny (Horansky, Flynn) 4:2. – Strafen: je 4mal 2 Minuten. – PostFinance-Topskorer: Gunderson; Nättinen.
Fribourg-Gottéron: Berra; Sutter, Jecker; Gunderson, Chavaillaz; Aebischer, Abplanalp; Kamerzin, Schaller; Mottet, Desharnais, Stalberg; DiDomenico, Schmid, Herren; Sprunger, Marchon, Bougro; Rossi, Walser, Jörg.
Ambri-Piotta: Ciaccio; Fora, Ngoy; Hächler, Fischer; Fohrler, Pezzullo; Zaccheo Dotti; Trisconi, Novotny, Horansky; Nättinen, Flynn, Zwerger; Grassi, Dal Pian, Kneubuehler; Neuenschwander, Goi, Mazzolini; Kostner.
Bemerkungen: Fribourg-Gottéron ohne Bykow, Furrer, Jobin (alle verletzt), Hughes (krank) und Brodin (überzähliger Ausländer), Ambri-Piotta ohne Bianchi, D'Agostini, Isacco Dotti, Incir, Müller (alle verletzt), Conz, Pinana und Rohrbach (alle krank). Ambri-Piotta von 58:54 bis 59:28 und ab 59:45 ohne Torhüter.
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