Tour de France Bardet schlüpft als Auftaktsieger ins Maillot jaune

sda

29.6.2024 - 17:59

Romain Bardet (rechts) jubelt mit seinem niederländischen Teamkollegen Frank van den Broek, unmittelbar dahinter erreicht das Feld das Ziel in Rimini
Romain Bardet (rechts) jubelt mit seinem niederländischen Teamkollegen Frank van den Broek, unmittelbar dahinter erreicht das Feld das Ziel in Rimini
Keystone

Romain Bardet sorgt auf fremdem Terrain für einen französischen Traumstart in die 111. Tour de France. Der 33-Jährige gewinnt die erste Etappe mit Start in Florenz und Ziel in Rimini.

Keystone-SDA, sda

3600 Höhenmeter, so viele wie noch nie in einer 1. Etappe, hatten die Fahrer zum Auftakt der diesjährigen Grand Boucle auf dem 206 km langen Weg durch die Toskana an die Adriaküste bei Temperaturen bis zu 38 Grad zu bewältigen. Nicht wenige stiessen dabei an die Grenzen. Der 39-jährige Sprintstar Mark Cavendish etwa, der mit einem 35. Etappensieg alleiniger Rekordsieger vor Eddy Merckx werden könnte und sich unterwegs übergeben musste, erreichte das Ziel mit fast 40 Minuten Rückstand. Auch Stefan Bissegger und Silvan Dillier büssten rund eine halbe Stunde auf die Siegerzeit ein – gut zehn Minuten mehr als Stefan Küng, der dritte Schweizer im Starterfeld der diesjährigen Rundfahrt.

Romain Bardet nutzte das herausfordernde Teilstück, um sich spät seinen lange gehegten Traum vom Maillot jaune zu verwirklichen. Der 33-Jährige vom Team DSM rettete als Ausreisser zusammen mit seinem jungen niederländischen Teamkollegen Frank van den Broek fünf Sekunden zum Doppelsieg über die Linie. Für Bardet war es der vierte Etappensieg an der Tour, zum ersten Mal wurde er für seinen Effort mit Leadertrikot belohnt. Der Belgier Wout van Aert holte sich im Sprint des Hauptfeldes vor Tadej Pogacar den 3. Platz.

Noch kein Schlagabtausch der Favoriten

Die Favoriten um Pogacar und Titelverteidiger Jonas Vingegaard lieferten sich beim kräftezehrenden Auftakt in der Hitze Italiens noch keinen ersten grossen Schlagabtausch. Nach den Worten Pogacars kommt es möglicherweise am Sonntag dazu. «Heute ist es noch nicht soweit. Aber ich denke, Sonntag oder die Etappe am Dienstag wird super hart für die Favoriten», sagte der slowenische Saison-Dominator, der als erster Fahrer seit Marco Pantani vor 26 Jahren das Double aus Giro d'Italia und Tour de France holen will, vor dem Etappenstart.

Am zweiten Tour-Tag gehen die Profis am Sonntag in Cesenatico an den Start, im Geburtsort des 2004 verstorbenen Tour-de-France-Siegers Marco Pantani. Die Etappe endet nach 199,2 km und einigen kurzen, aber knackigen Anstiegen in Bologna. Dort könnte ein Ausreisser mit Allrounder-Qualitäten siegen. Möglicherweise kommt es auch zu einem ersten Kräftemessen der Favoriten.